„Damit Impfstoffe an ihrem Zielort noch immer wirksam sind, muss auf ihrem gesamten Reiseweg durchgängig ein festgelegter Temperaturbereich eingehalten werden, also nicht nur beim Hersteller und in den jeweiligen nationalen, regionalen und lokalen Lagereinrichtungen, sondern auch beim Transport auf dem LKW, dem Schiff, im Flugzeug oder auf dem Motorrad“, so Amy Fowler, Leiterin für Impfprogramme bei Nexleaf Analytics. Die entsprechenden Anforderungen und Maßnahmen werden unter dem Begriff der „Kühlkette“ zusammengefasst. Nur wenn diese Kühlkette strikt eingehalten wird, kann ein Impfstoff seine vorgesehene Wirkung entfalten und gegebenenfalls Leben retten. Wird sie jedoch zu irgendeinem Zeitpunkt unterbrochen, ist der Impfstoff nicht mehr verwendbar und muss entsorgt werden.
Wenn die Temperatur eines Impfstoffs nicht mehr im vorgegebenen Bereich liegt, spricht man von einer Temperaturabweichung. Die meisten Impfstoffe werden wirkungslos, sobald sie längere Zeit höheren Temperaturen bzw. kurze Zeit niedrigeren Temperaturen ausgesetzt sind. Fowler weiter: „Im besten Fall führt eine solche Temperaturabweichung nur dazu, dass der betroffene Impfstoff nicht verwendet wird und neu geordert werden muss. Ohne geeignete und lückenlose Überwachung besteht jedoch auch die Gefahr, dass ein solcher unbrauchbarer Impfstoff dennoch verabreicht wird und so den Anschein einer Immunität erweckt, die in Wirklichkeit nicht mehr gegeben ist. Dies lässt sich nur durch eine rigorose Einhaltung und kontinuierliche Kontrolle der Kühlkette verhindern.“
Hier kommen die Sensortechnologien sowie Datenerfassungs- und Analysesysteme von Nexleaf ins Spiel. Das für die Fernüberwachung der Temperatur konzipierte Gerät ColdTrace erfasst über seine Sensoren die wesentlichen Daten der Kühlkette und benachrichtigt bei einer Temperaturabweichung umgehend die Zuständigen in der jeweiligen medizinischen Einrichtung. „So können Mitarbeitende dann beispielsweise direkt zum Kühl- oder Gefrierschrank gehen und diesen überprüfen“, erklärt Fowler. Die Fernüberwachung versorgt auch die übergeordneten Entscheidungsträger mit maßgeblichen Informationen zu den Kühlketten. So wissen diese sofort, wann ein Kühl- oder Tiefkühlgerät repariert oder ausgetauscht werden muss, und können entsprechende Maßnahmen einleiten.
Fowler betont: „Wir wollen Länder zu eigenen Entscheidungen und Lösungsansätzen befähigen. Die Mitarbeitenden vor Ort können viel besser einschätzen, wo das Problem mit einem Gerät gerade liegt, und die beste Lösung ergibt sich unserer Ansicht nach, wenn sie über die entsprechenden Daten zur Ermittlung und Behebung der jeweiligen Kühlkettenabweichung verfügen.“
Bei einer in Kenia durchgeführten Pilotstudie hat das Überwachungssystem von Nexleaf sogar dazu geführt, dass die Dauer im optimalen Temperaturbereich von 83,9 % auf 90,9 % der Gesamtzeit stieg. Dementsprechend sank der Anteil der Zeit unterhalb des vorgegebenen Bereichs (was oftmals die gefährlichere Temperaturabweichung ist) von 6,5 % auf 1,5 %.
„Gemäß unseren Daten waren diese Verbesserungen voraussichtlich darauf zurückzuführen, dass die Mitarbeitenden dank der automatisch gesendeten Benachrichtigungen schneller reagieren und die Geschäftsleitungen bei wiederholt auftretenden Problemen besser fundierte Entscheidungen treffen konnten“, ergänzt Fowler.