Not macht erfinderisch. Das merkte auch das italienische 3D-Druck-Start-up „Isinnova“. Ursprünglich druckte das Unternehmen Ventile für handelsübliche Beatmungsmasken – als auch die Masken in den Kliniken rar wurden, kontaktierte ein ehemaliger Chefarzt das Start-up und hatte eine recht außergewöhnliche Idee: Man könnte doch die Schnorchel-Masken des Sportwarenhändlers Decathlon als Notfallmasken umbauen. Die Krankenhäuser bräuchten nur ein Anschluss-Ventil für das Beatmungsgerät, um die Schnorchel-Maske umzufunktionieren.
Isinnova kontaktierte Decathlon und bekam umgehend die CAD-Zeichnung der Schnorchel-Maske. Das Produkt wurde „zerlegt“ und untersucht, um den Anschluss an das Beatmungsgerät zu entwickeln. Die neue Komponente nennt Isinnova „Charlotte-Ventil“ – es konnte innerhalb von kürzester Zeit mit dem 3D-Drucker hergestellt werden. „Der 3D-Druck hat uns gerettet“, so Isinnova. Die Schnorchel-Maske mit dem Anschluss an das Beatmungsgerät wurde bereits in einem Krankenhaus in Chiari getestet – das neue Produkt ist voll funktionstüchtig.
„Wir haben uns entschlossen, die Datei für den 3D-Druck des Ventils frei zu teilen, sofern sie nicht kommerziell genutzt wird“, so Isinnova. Es gibt sogar ein YouTube-Video zur Anleitung. Und Decathlon hat den Verkauf der Schnorchel-Masken umgehend eingestellt, um sie ausschließlich medizinischen Zwecken zur Verfügung zu stellen. Für Unternehmen, die 3D-Drucker für die Produktion ihrer Prototypen besitzen, sollte es daher ein Leichtes sein, die Ventile herzustellen.