4. Hochentwickelte nachhaltige Baustoffe
Die Idee der Nachhaltigkeit hat alle Industrien erfasst und transformiert diese in High-Tech-Innovatoren. So auch die Bauindustrie. Relevant für die Entscheider bleibt jedoch stets der Kostenfaktor, vor allem bei kommerziell genutzten Gebäuden. Denn traditionelle Baumethoden sind meist weitaus günstiger. Wettbewerbsfähig bleiben grüne Bauunternehmen durch spannende Innovationen. Ein gutes Beispiel dafür sind Phasenwechselmaterialien für die Isolierung. Im Gegensatz zu herkömmlich dafür verwendeten Materialien, die den Strom von Wärme durch Lufttaschen und Fasermaterialien aufhält, absorbieren Phasenwechselmaterialien Wärme und geben sie wieder ab, indem sie zwischen flüssigem und festem Zustand alternieren.
Eine andere erwähnenswerte Entwicklung sind biologisch abbaubare Materialien. Zwar sind recycelte Produkte ein guter Anfang, wahrhaft umweltfreundliche Materialien müssen jedoch aufgrund ihres natürlichen Ursprungs rückstandslos und schadstofffrei abbaubar sein. Beispiele dafür sind biologisch abbaubare Farben mit Milchproteinen, Calcium und natürliche Mineralien oder Isolations-Material aus Hanf.
Nachhaltiges Bauen mit Holz
Doch es müssen nicht immer neu entwickelte Materialien sein. So wie uns die Sonne ihr Licht liefert, gibt es in der Nähe fast jeder Baustelle Wälder. Holz als Baustoff ist gleich aus mehreren Gründen ideal für den Bau nachhaltiger Gebäude. Denn der nachwachsende Rohstoff ist während seines Wachstums entscheidend für unsere Atemluft. Später im Bauwesen genutzt, hat Holz zahlreiche positive Effekte; allerdings vorausgesetzt, es stammt aus der einheimischen Waldwirtschaft, nur dann sind die Transportwege kurz.
Vorteilhaft ist der geringe Energieaufwand für Bereitstellung und Aufbereitung des Materials. Vor allem: Wenn Holzprodukte am Ende ihrer Lebensdauer energetisch verwertet werden, können sie mehr klimaneutrale Energie liefern, als zur Herstellung verbraucht wurde. Holz ist flexibel einsetzbar, entweder massiv oder als Verbundwerkstoff. Es weist bei niedrigem Eigengewicht eine hohe Zug- sowie Druckfestigkeit auf und erlaubt den Bau hoch wärmedämmender Gebäudehüllen mit geringen Wandstärken. Echte Nachhaltigkeit fußt auf ökologischen Materialien, Langlebigkeit sowie Regionalität der Baustoffe – und führt letztlich neben oder gerade durch die ökologischen Faktoren zu mehr Wohngesundheit. So ist ein Haus zukunftsfähig und damit werthaltig.
5. Die Zukunft für nachhaltiges Bauen
Nachhaltiges Bauen zielt darauf ab, eine hohe ökologische Qualität durch angemessene Bauweisen sicherzustellen. Konventionelles Bauen ist durch große Energie- und Stoffströme geprägt. Nachhaltiges Bauen reduziert sehr bewusst die dadurch entstehenden negativen Effekte und schützt so das Ökosystem. Das hohe Innovations-Potenzial aller beteiligten Industrien begünstigt die positiven Effekte. Die Prinzipien des nachhaltigen Bauens sollten jedoch nicht nur bei Neubauten umgesetzt werden, sondern auch bei der Modernisierung im Bestand.
Technologien für die saubere Energiegewinnung, leistungsfähige und abbaubare Materialien sowie High-Tech für die intelligente Gebäudesteuerung schützen nicht nur unseren Planeten, sondern – mit Weitsicht betrachtet – auch das Budget. Immer mehr Projektentwickler erkennen und schätzen beispielsweise die geringeren Lebenszykluskosten der nachhaltigen Gebäude.