Es ist wie beim Kauf einer Waschmaschine: Je höher die Anschaffungskosten desto niedriger wird langfristig die Stromrechnung ausfallen. Die anfänglich höheren Anschaffungskosten eines Produkts machen sich über die Nutzungsdauer bezahlt.
Der Bau eines Gebäudes ist teuer und ein Bauherr oder Investor sieht als erstes immer seine Investitionskosten. Für den späteren Eigentümer oder Mietenden ist es aber viel wichtiger, wie unterhalts- und wartungsintensiv ein Gebäude ist.
Gut geplant ist halb gewonnen
Eine Immobilie, die nicht genutzt werden kann, stellt die maximale Ressourcenverschwendung dar. Schon bei der Planung muss an alle Nutzungsmöglichkeiten der Zukunft gedacht werden. Wird beispielsweise die Raumhöhe zu knapp bemessen, können die Baukosten während der Projektphase gesenkt werden.
Diese Festlegung ist unveränderlich. Will man später Büroräume zusammenlegen, scheitert dieses Vorhaben an der zu knapp bemessenen Höhe der Räume. Auch der nachträgliche Einbau einer Klimaanlage kann daran scheitern. Ergebnis: Das Gebäude ist zwar funktionsfähig, genügt aber nicht mehr den Ansprüchen des Marktes.
Nachhaltige Bauweise verringert die Lebenszykluskosten
Nur die Energiekosten machen bereits 30 % der Gesamtkosten aus, die für die Nutzung eines Gebäudes anfallen. Erstmals wurden unter dem Titel „fm-benchmarking goes green“ Gebäude mit Nachhaltigkeitszertifikaten näher untersucht.
Die zentrale Frage dieses Projekts ist, ob zertifizierte Gebäude hinsichtlich ihrer Lebenszykluskosten besser abschneiden als nicht zertifizierte. Grundsätzlich kann diese Frage mit ja beantwortet werden. Interessant ist auch, dass zertifizierte Gebäude nicht zwangsweise teurer sein müssen, als nicht zertifizierte.
Erfolg durch Zertifizierungen
Große internationale Konzerne sehen es als selbstverständlich an, nur noch zertifizierte Immobilien zu mieten. Damit diese „Green Buildings“ für Investoren erkennbar und vergleichbar werden, benötigen sie eine Zertifizierung.
Hier ist eine Liste der gängigsten Nachhaltigkeits-Zertifikate:
USA: LEED (Leadership in Energy and Environmental Design)
Großbritannien: BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Method)
Australien: Green Star des Green Building Council
Deutschland: DGNB (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen)
Verlängerung des Lebenszyklus
Auch in diesem Bereich gab es in den letzten Jahren spannende Entwicklungen: Innovative Materialien und speziell entwickelte Reinigungs- und Pflegemittel verlängern die Lebensdauer und senken die Lebenszykluskosten von Gebäuden spürbar.
Fassaden mit Lotuseffekt schlagen in dieselbe Kerbe, denn Reinigungskosten stellen einen wesentlichen Bestandteil der Betriebskosten einer Immobilie dar. Selbstreinigende Fenster können diese signifikant reduzieren. Durch UV-Strahlung werden organische Verschmutzungen zersetzt und letztendlich durch Regenwasser abgespült.
Am Ende wird abgerechnet
Auch Recyclingbaustoffe eignen sich zum Kosten sparen. Nicht nur beim Bau kann mit recycelten Materialien gespart werden, sondern auch beim Abbruch oder Rückbau der Gebäude fallen dadurch meist niedrigere Kosten an. Eine Aufbereitungsanlage ist meistens einfach günstiger, als die Entsorgung in einer Deponie.
Dieser Artikel erschien ursprünglich auf dem Building Radar Bau-Blog. Building Radar entwickelt Inhalte rund um führende Technologie für messbaren Vertriebserfolg in der Bauindustrie. Sie sind neugierig auf Building Radar, dann testen Sie die Lösung des Unternehmens kostenlos.