1. Gebäudeplanung: Digital zum optimierten Workflow
Neue Schnittstellen eröffnen weitere Synergien. Beispiel EnEV-Berechnung: Dafür musste bisher jeder Fachplaner die Gebäude für seine Planungsleistung neu erfassen. Mit der Schnittstelle „eLCA“ ist es künftig möglich, die Gebäudeökobilanzierung in den digitalen Workflow der Bauplanung zu integrieren. Jetzt können die bereits für den EnEV-Nachweis erfassten Daten als Grundlage für eine Gebäudeökobilanz verwendet werden. Diese Synergie reduziert den Arbeitsaufwand erheblich.
2. ERP- und CRM-Systeme: Daten-Ressourcen besser nutzen
Auch das Baugewerbe entdeckt zunehmend digitale Hilfsmittel für sich, die in anderen Branchen längst zum Standard gehören. Beispielsweise in der Warenwirtschaft und im Kundenmanagement. ERP- (Enterprise Resource Planning) und CRM-Systeme (Customer Relationship Management) fördern schnelleres, besseres und wirtschaftlicheres Arbeiten. Verwenden Sie diese Hilfsmittel parallel, sollten Sie auf eine beidseitige Integration der Systeme Wert legen. Dann werden Ressourcen besser eingesetzt und Geschäftsprozesse effizienter gestaltet, weil doppelte Datenhaltung und Datenpflege vermieden werden. Der Unterschied der beiden Systeme ist, dass das CRM-System seine Stärken in Kunden-Interaktionen ausspielt und ERP-Systeme Geschäftsprozesse quer über alle Abteilungen verwaltet und steuert. Eine CRM-Software soll den Umsatz steigern, ein ERP-System demgegenüber die Kosten reduzieren. Ohne eine Integration entstehen Reibungsverluste, redundante Daten und Stoppsignale für Prozesse, die Arbeit von Unternehmen ausbremsen. Entscheiden Sie sich für einen Anbieter, der für beide Geschäftsbereiche die optimalen Features anbietet.
3. Projektmanagement-Software: Smarte Tools für schnelle Teams
Der Wunsch nach Projektunterstützung durch Software wächst – die Angebotsvielfalt ebenso. Schließlich bieten die smarten Projektmanagement-Tools viel, um bei steigender Komplexität einen kühlen Kopf zu bewahren. Die Software wird zum Bindeglied zwischen allen Beteiligten. Für die Planung beinhalten die Tools Kalender, To-Do-Listen, Task-Management und Milestones. Die Zusammenarbeit unterstützen Funktionen wie Foren, Chats, Messaging sowie Whiteboards; auch die Möglichkeit zum Austausch und das gemeinsame Bearbeiten von Dateien. Einige Software-Produkte sind spezialisiert auf die Planung, andere auf die Kollaboration. Hybrid-Lösungen hingegen verbinden beide Kategorien miteinander – und bieten sicherlich den höchsten Komfort. Achten Sie darauf, dass das Tool bei guter Bedienbarkeit über einen ausreichenden Funktionsumfang verfügt und so flexibel ist, wie Ihre Teams arbeiten möchten. Stellen Sie sicher, dass der Anbieter einen guten Support anbietet. Auch ein Blick auf den Datenschutzstandard lohnt, denn der variiert von Anbieter zu Anbieter.
4. IoT: Gebäude mit drahtloser Intelligenz
Das „Internet of Things“ eröffnet ganz neue Chancen. Mit drahtlos vernetzten und internetfähigen Sensoren und Aktoren steigen Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz. Über das Netz verbundene Brandmelder, Einbruchmeldeanlagen, Zutrittskontroll- und Notrufsysteme führen zu mehr Sicherheit: Die Sensoren registrieren ungewöhnliche Bewegungen und senden die Signale an zentrale Stellen wie Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdiensten. Und sobald Systeme sowie Anlagen wie Heizung, Beleuchtung und Belüftung internetbasiert intelligent gesteuert werden, steigt die Energieeffizienz. Ebenso hilfreich für die Instandhaltung: Monitoring-Services. Damit meldet beispielsweise ein Aufzug Wartungsbedarf an. Das Servicepersonal sorgt für reibungslose Funktion – Notfalleinsätze sind passé.
5. Die Zukunft der Baubranche: Künstliche Intelligenz
Künstliche Intelligenz (KI) sorgt zunehmend für mehr Effizienz im Bauwesen. Die Folge sind Senkung von Baukosten und mehr Sicherheit, sowohl in der Planung als auch auf der Baustelle. Sobald eine Maschine menschliche kognitive Aufgaben imitiert, also Muster erkennt, Probleme eigenständig zu lösen vermag und lernen kann, spricht man von Künstlicher Intelligenz. Eine Untergruppe der Künstlichen Intelligenz ist das maschinelle Lernen: Computersysteme „lernen“ aufgrund statistischer Methoden aus Daten, so dass sie nicht mehr programmiert werden müssen. Mit ausreichend Daten gefüttert, „versteht“ die Maschine von ihrem Aufgabenbereich immer mehr und kann ihre Aufgaben immer besser bewältigen.
Wichtige Vorteile von KI im Bauwesen: Künstliche neuronale Netze helfen dabei, Kostenüberschreitungen vorherzusagen. Weiterhin errechnen Prognosemodelle realistische Zeitvorgaben für die Projektsteuerung. Und mit online verfügbaren Schulungsmaterialien kommt neues Know-how ganz fix bei den Mitarbeitenden an, die auch schneller eingearbeitet werden können. Auch werden Analyse und Priorisierung der zahlreichen Risikofaktoren unterstützt. KI-Systeme übernehmen die Rolle eines intelligenten Assistenten und bewältigen die täglich entstehende Datenflut in Form von Informationsanfragen, ungelösten Problemen und Änderungswünschen sehr effizient – und Projektmanager erhalten rasant die gewünschten Antworten sowie Handlungsempfehlungen.
Die Beispiele ließen sich unendlich weiterführen. Kurz: Immer mehr Informationsquellen liefern wertvolle Daten für präzise Analysen, Prognosen und Empfehlungen, die alle Prozesse zunehmend steuern, vereinfachen, beschleunigen und sicherer gestalten.
Oder ein Tool wie Building Radar recherchiert eigenständig neue Objekte der Bauwirtschaft und liefert Vertriebsteams alle relevanten Daten für einen perfekten Verkaufsprozess.
Sie sehen: KI revolutioniert das Bauwesen auf vielen Ebenen. Ein wichtiges Stichwort in diesem Zusammenhang ist BIM (Building Information Modeling), dazu im folgenden Infoblock mehr.
6. Trend BIM: Vorausschauend Probleme lösen und Kosten senken
Gebäude digital effizient planen, entwerfen, konstruieren und verwalten: Building Information Modeling (BIM) reduziert Kosten und Risiken bei Planungs- und Bauprozessen erheblich. Denn schon während der Planung und einem sozusagen digitalen Vorab-Bau zeigen sich mögliche Probleme und Konflikte, die nun virtuell gelöst werden, bevor sie auf der Baustelle real auftreten. Mit BIM sind alle Gewerke von der ersten Phase an eingebunden, tauschen sich über das System aus und verfolgen alle Projekt-Fortschritte in Echtzeit. Basis ist ein digitales 3D-Modell, an dem alle Beteiligten des Bauprojektes – vom Architekten über das Bauunternehmen bis zum Eigentümer – gleichzeitig arbeiten und stets auf identische aktuelle Daten und Zeichnungen zugreifen. Auch spätere Dienstleistende profitieren von Datenmaterial und Zeichnungen.
7. Viele Teamplayer, viele Daten: eine Cloud für alle(s)
Der Zauber des Building Information Modeling (BIM) gelingt dank der Cloud. Doch auch jenseits von BIM ermöglicht die Cloud im Bauwesen einen gemeinsam genutzten Teamroom als Online-Arbeitsbereich – auch über Mobilgeräte – für Korrespondenz, Dokumentation und Archiv, wodurch die Projektarbeit wesentlich erleichtert wird. Zusätzlich zur erleichterten Kommunikation sind die bisher an verschiedenen Orten aufbewahrten Pläne, Listen und andere Dokumente nun an einem Speicherort in der Cloud verfügbar. Auch fotografische Dokumentationen, beispielsweise von abgenommenen Schweißnähten, werden direkt als Dokument hinterlegt und können sofort von allen Teammitgliedern eingesehen werden.
8. Mehr sehen, besser planen: dank Augmented Reality
Besser planen, leichter verstehen, gezielter umsetzen: Augmented Reality-Systeme binden 3D-Modelle von Geländeformen oder Bauwerken direkt in reale Kamerabilder ein. Wirklichkeitstreu und präzise ist auf dem Bildschirm zu sehen, wie sich neue Bauwerke in die Umgebung einfügen, wie die vorhandene Infrastruktur im Untergrund beschaffen ist oder ob eine Landschaftsplanung mit dem umgebenden Gelände harmoniert. Planer erkennen so frühzeitig mögliche Probleme; und Kunden treffen leichter Entscheidungen; Änderungen lassen sich präziser besprechen und Missverständnisse vermeiden.