Die ersten Trägereinheiten sahen aus wie Tetrapoden und wurden mithilfe der Autodesk-Software Netfabb entwickelt. Inzwischen haben die Teams von SECORE und Emerging Objects mit weiteren Formen experimentiert, die teilweise eher an Ninja-Wurfsterne erinnern. Hier dienen die Zacken dazu, dass sich die künstlichen Trägerobjekte in die Spalten und Ritzen der Riffe verkeilen. „Die Aufgabe, die wir unserer Arbeitsgruppe gestellt haben, lautete: ‚Wir brauchen etwas, was das Wachstum der Korallenlarven bestmöglich unterstützt und ihnen während dieser Wachstumsphase die besten Chancen gibt, im Meer zu überleben.‘“
SECORE züchtet Korallen in kleinen Zellansammlungen. Je nach Korallenart kann die Wachstumsphase vom Embryonenstadium bis zur Geschlechtsreife mehrere Jahre dauern. Schon die Jungkorallen tragen zum Erhalt der Meeresvielfalt bei, indem sie günstige Lebensbedingungen für Fische und andere Arten bieten. Bei SECORE hat man sich indes ehrgeizigere Ziele gesteckt.
„Hier handelt es sich definitiv um eine Investition in die Zukunft“, bestätigt Bickel. „Bei derart komplizierten Ökosystemen kann es nämlich viele Jahre dauern, bis sich die betroffenen Strukturen regenerieren. Uns geht es momentan vor allem darum, unsere Verfahren und Techniken weiterzuentwickeln, damit wir dem Korallensterben nicht nur punktuell, sondern auf breiter Front entgegenwirken können.“
Die Korallenriffe werden sich nicht von einem Tag auf den anderen erholen. Doch es besteht eine echte Hoffnung, dass sich dank wissenschaftlicher und technischer Fortschritte und der Zusammenarbeit verschiedener Akteure die durch Klimawandel und Umweltverschmutzung angerichteten Schäden an dem vielfältigsten Ökosystem der Erde wenigstens teilweise wieder rückgängig machen lassen.