Dr. Taryn Foster, Korallenbiologin und Gründerin von Coral Maker: Korallen sind koloniebildende Tiere und wachsen zu diesen Strukturen heran, die aus dem Weltall sichtbar sind und eine unglaubliche Artenvielfalt unterstützen. Eines der artenreichsten Ökosysteme der Erde! Die Korallenbleiche ist meist eine Reaktion auf Stress, zum Beispiel erhöhte Wassertemperaturen. Wir haben gerade sechs aufeinanderfolgende Jahre mit Meerestemperaturen auf Rekordniveau erlebt. Weltweit haben wir bereits etwa 50% der Korallenriffe verloren. Die Mission von Coral Maker ist es, die Wiederherstellung von Korallenriffen deutlich zu verbessern. Im Moment findet die Wiederherstellung von Korallenriffen nur in sehr kleinem Maßstab statt und ein großer Teil der Arbeit wird von Hand erledigt.
Dr. Nic Carey, Principal Research Scientist, AutodeskDr. Nic Carey, Forschungsleiterin, Autodesk: Coral Maker ist das ideale Sandbox-Projekt für die Robotikforschung von Autodesk. Denn es befindet sich an der Schnittstelle zwischen dem Bedarf an adaptiver Robotik, hochmoderner Sensorik und Robotern, die mit Menschen zusammenarbeiten. Und zwar nicht abgeschirmt in einem Industrielabor, sondern in realer Interaktion mit den Menschen. So wird eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter möglich. Coral Maker ist der Inbegriff dieser Zusammenarbeit.
Foster: Im Moment beschäftigen wir uns mit der Vermehrung von Korallen. Wir geben lediglich einige Tropfen Klebstoff auf diese Kalksteinbrocken und kleben dann die Korallen darauf.
Carey: Dabei arbeiten wir mit Autodesk zusammen, um die Robotik zu entwickeln.
Dr. Yotto Koga, Architekt, Robotics Lab, Autodesk: Eine der Hauptanforderungen ist die Skalierbarkeit und Automatisierung der Roboter. Ich denke, das ist ein ziemlich pragmatischer Ansatz, um diese Anforderungen zu erfüllen. [An Carey gewandt] „Die Verzweigungen werden interessant, wenn wir sie schneiden müssen.“
Carey: [zu Koga] „Gut, vielleicht setzen wir nur Laserschnitte ein.“
Robert Bowerman, Leitender Technologieberater, Autodesk: Wir haben an der Herstellung der ersten Werkzeug-Prototypen gearbeitet, die wir für die Fertigung der im Meer ausgesetzten Korallenskelette verwenden werden. Wir mussten einen gemeinsamen Nenner finden zwischen dem, was für den Ozean geeignet ist, um das Wachstum der Korallenriffe anzuregen, und dem, was in großem Maßstab produziert werden kann. Das war die eigentliche Herausforderung, um den perfekten Kompromiss zu finden.
Foster: Projekte zur Korallenwiederherstellung machen derzeit etwa einen Hektar pro Jahr aus. Mit der Technologie von Coral Maker und zusammen mit der umfassenden Lieferkette und den Entwicklungen in dieser Branche können wir 100 Hektar pro Jahr erreichen.
Carey: Taryn kann gut erklären, warum das so wichtig ist, und Ihnen die Dringlichkeit und das Gefühl vermitteln, dass dies nicht nur möglich, sondern auch unerlässlich und notwendig ist. [An Koga gewandt] „Ich denke, die Verzweigungen werden letztendlich in Ordnung sein. Wenn wir dafür sorgen, dass sie nicht beschädigt werden, lassen sie sich beliebig umsiedeln.“
Foster: Die Umsiedlung bzw. unterstützte Migration von Korallen ist etwas, das mir wirklich am Herzen liegt. Ich glaube, dass Coral Maker hier viel bewirken kann. Wir können die Korallenriffe an Orte verlegen, die für sie unter den Bedingungen des Klimawandels geeigneter sind. Ich möchte, dass sich etwas ändert, und ich möchte, dass unsere Korallenriffe die nötige Unterstützung erhalten.