Auch die Arbeitsweise der BIM-Manager ändert sich. Rafik Remal betreibt sein Unternehmen R-BIM zwar allein, betrachtet den Austausch über Best Practices aber als eine seiner Kernaufgaben. Er übernimmt in erster Linie die Rolle des Beraters bei der Umsetzung von BIM-Lösungen für Architektur- und Ingenieurbüros sowie für den Bauherrn. „Ich stelle heute fest, dass das Dokumentenmanagement BIM 360 DOCS verstärkt eingesetzt wird. Einige Anwender, vor allem Ingenieure, die nicht am Modellierungsprozess beteiligt sind, waren möglicherweise nicht vom Nutzen dieser Plattform überzeugt. Aufgrund der Ausgangs- und Kontaktsperre waren sie jedoch gezwungen, ihre Nutzungsrechte zu aktivieren, um Dokumente online abrufen und damit arbeiten zu können.“
Andere Unternehmen, die in ihrer digitalen Transformation fortgeschritten sind, haben bereits die letzten Hindernisse für die Telearbeit beseitigt. Damit können die Gewerke, die über die Planungsplattform BIM 360 Design koordiniert werden, gemeinsam an einem oder mehreren Modellen arbeiten. „Das war für alle selbstverständlich, und ich glaube, dass die benutzerfreundliche Handhabung nach der Krise automatisch zu einer weiteren Verbreitung beitragen wird“, resümiert der BIM-Manager.
Der Einsatz der Plattform erfordert jedoch Vorbereitung und eine entsprechende Vorgehensweise. „Natürlich können wir damit nicht intuitiv arbeiten. Aber diese Lösung vereinfacht die Telearbeit, sodass wir sie bei fast allen unseren Projekten und zur Unterstützung der Autodesk-Teams einsetzen. Inzwischen arbeiten nun mehr als 77 % unserer Mitarbeiter per Remote-Verbindung“, sagt Laetitia Laquais, Gründerin von CEBATEC, einem BIM-Planungsbüro für Haustechnik. Sie fügt hinzu „diese Technologie erlaubt uns eine kontinuierliche Weiterarbeit an unseren Projekten.“
Diese durch die Ausgangssperre hervorgerufene Ausnahmesituation beschleunigt sogar manche Prozesse. „Bisher mussten wir mit der Lösung von Konflikten auf die Abschlussbesprechungen warten. Jetzt stellen wir fest, dass die Plattform eine direkte und leichtere Zusammenarbeit mit den anderen Gewerken ermöglicht, zumal hier alle auf dem gleichen Informationsstand und mit demselben Dokument arbeiten“, erklärt Laquais. Wenn die Krise vorbei ist, will sie solche Projekte von Beginn an mit dieser Methode der Zusammenarbeit umsetzen.