Weiteres Potenzial sieht Zeleros in der Entwicklung von Hyperloop-Frachtrouten zwischen Hafenstädten wie Algeciras in Südspanien und Hamburg oder Rotterdam in Nordeuropa oder den großen Logistikzentren in Frankfurt und Toulouse.
Mit dem richtigen Ansatz würden die Kosten für den Bau einer Hyperloop-Infrastruktur laut Vicén im gleichen Bereich liegen wie bei einer Hochgeschwindigkeitsbahn. Die Kapitalbeschaffung für den Bau der Rohre sei in gewisser Weise noch der einfachere Part. Die Schwierigkeit bestehe in vielen Märkten darin, das Wegerecht für das Gelände, über dem die Rohre verlaufen, zu erwerben. Das gleiche Problem habe auch schon in den USA den Bau der Hochgeschwindigkeitsbahn blockiert – eine gleichermaßen politische wie auch praktische Hürde.
„Was uns die Sache erleichtert, ist, dass Hyperloop auf Pfeilern betrieben werden kann“, sagt Vicén. „Vielleicht muss das Gelände, über das unsere Rohre verlaufen, nicht einmal gekauft werden. Wir könnten das Land unter den Pfeilern mieten – ähnlich wie bei einem Kommunikationsnetz.“
Um das Konzept weiterzuentwickeln und zu vermarkten, arbeitet Zeleros mit einem Verbund europäischer Partner zusammen und baut derzeit eine knapp zwei Kilometer lange Teststrecke in der spanischen Stadt Sagunto. Im nächsten Jahr soll ein Modell des Fahrzeugs im Maßstab 1:3 getestet werden, um die Realisierbarkeit der Technologie zu prüfen.
„Ziel ist es, bis Mitte 2020 unsere Technologie im Maßstab von 1:3 zu validieren und nachzuweisen, dass wir alle Systeme integrieren und das Transportsystem effizient betreiben können“, erklärt Vicén. „Damit könnten wir von den europäischen Staaten Unterstützung für den im Jahr 2021 geplanten Bau einer vollständigen Teststrecke bekommen. Wir sind zuversichtlich, dass wir das System bis 2023 im realen Maßstab vorführen können.“
Zeleros hofft, bis 2025 die ersten Frachtstrecken und bis 2027 die ersten Passagierstrecken für den kommerziellen Betrieb zu eröffnen. Abschließend sagt Vicén: „Wenn wir erst einmal erfolgreich Waren transportieren können, sind wir auf dem besten Weg dahin, auch Passagiere zu befördern.“