Die Methoden von Digital Alloys und Vader Systems ähneln eher der von Stratasys entwickelten FDM-Technologie (Fused Deposition Modeling), bei der ein in einem Filament eingebundener Werkstoff auf das Druckbett eines 3D-Druckers extrudiert wird. Ein Hauptvorteil des FDM-Verfahrens ist die Flexibilität bei der Auswahl des Trägermaterials: Das Metall kann in ein polymerbeschichtetes Filament, eine Paste, einen Metallstab oder einen Schweißdraht eingebunden werden. Die Abwendung von pulverbasierten Verfahren eröffnet darüber hinaus eine größere Bandbreite an Werkstoffen, die bereits in großen Mengen für den Metallspritzguss (MIM) oder beispielsweise als Draht für die Schweißindustrie verfügbar sind.
Der 3D-Drucker Metal X von Markforged arbeitet mit der ADAM-Technologie (Atomic Diffusion Additive Manufacturing) und herkömmlichen Metallspritzguss-Pulvern. Diese sind in ein Polymer eingebunden, das sich während des sekundären Sinterprozesses auflöst. Der Prozess erzeugt Bauteile mit einer außergewöhnlichen Dichte von 99,7 Prozent. Der Metal X ist mit einem Lasersensor ausgestattet, der Daten an die cloudbasierte Software Eiger von Markforged zurückgibt und so für Maßgenauigkeit während des Druckvorgangs sorgt.
Durch ein solches Echtzeit-Feedback von einer Maschine ließe sich ein Versagen von Bauteilen und andere Problemen mit hoher Zuverlässigkeit vorhersagen und dadurch sowohl Material als auch Zeit einsparen. Man könnte die Daten beispielsweise in Tools für Generatives Design eingeben, sodass die Software speziell für diesen Fertigungsprozess Bauteilentwürfe erstellt, die nicht versagen.
Darüber hinaus bietet Desktop Metal Hardware-as-a-Service (HaaS) an, wobei Kunden für nur wenige Tausend Euro pro Monat eine Maschine nutzen können. Bei vielen pulverbettbasierten Metallschmelzprozessen kostet schon ein einziger Aufbau so viel. Aufgrund der geringeren Kosten wird die additive Fertigung mit Metallwerkstoffen für viele Branchen rentabler werden und Anwendungsbereiche eröffnen, die mit den derzeitigen pulverbasierten Verfahren noch nicht denkbar sind.