Digitale Nachhaltigkeit: 5 praxisnahe Beispiele

Was ist „digitale Nachhaltigkeit“? Grünere Lieferketten sind nur ein Aspekt. Wir haben recherchiert und die wichtigsten Erkenntnisse zusammengetragen.


Illustration of an industrial robot with a tree

Mark de Wolf

10. November 2022

Min. Lesedauer

Nachhaltige Lösungen und Investitionen in neue Technologien sind im globalen Wettbewerb unserer Zeit unverzichtbar. Dabei zeigt sich zunehmend, dass Nachhaltigkeit ohne digitalen Wandel kaum realisierbar ist, was Unternehmen vor neue strategische Herausforderungen stellt. Wir haben fünf praxisnahe Erkenntnisse und Lösungsansätze zu diesen Herausforderungen für Sie zusammengetragen.

Zunächst stellt sich einmal die Frage: Wie definiert sich „digitale Nachhaltigkeit“? Energieeffiziente Datenzentren und grünere Lieferketten sind zweifelsohne ein guter Anfang, doch ist es damit noch nicht getan. Wer als Unternehmen wirklich das „Net Zero“-Ziel erreichen – sprich: seine Treibhausgasemissionen auf null reduzieren –, seinen Wasserverbrauch und die Wasserbelastung minimieren, die Umwelt schützen und generell möglichst im Einklang mit der Natur agieren will, muss ganzheitlich planen und vorgehen. So darf sich der Blick nicht nur auf die wesentlichen Einsatzzwecke von Software und digitalen Plattformen richten. Vielmehr ist zu überlegen, wie die hier erzielten Erkenntnisse und Fortschritte zur Nachhaltigkeit anderer Bereiche beitragen können.

Wie könnte das nun in der Praxis aussehen? Nehmen wir als Beispiel IoT-Sensoren: Diese können unter anderem in Gebäuden dazu eingesetzt werden, Verbraucher gemäß dem tatsächlichen Bedarf auf allen Etagen und in allen öffentlichen Bereichen ein- oder auszuschalten. Sie tragen so zu einem effizienteren Energieverbrauch bei und eignen sich somit auch hervorragend für die Entwicklung „smarter“ Klimaanlagen. Ebenso ließen sich digitale Design-Tools dazu nutzen, nachhaltige Rohstoffe für Fertigungsprozesse zu ermitteln und entsprechenden Stresstests zu unterziehen.

Dies sind jedoch nur zwei von vielen praxisnahen Beispielen. In den nachfolgend zusammengestellten Artikeln wird näher beleuchtet, welche spürbaren positiven Effekte die Synthese digitaler und ESG-orientierter Ansätze auf Unternehmen haben kann.

1. Nachhaltigkeit, die sich rechnet

McKinsey

Was zeichnet erfolgreiche Nachhaltigkeitskonzepte mit geschäftlichem Mehrwert aus? In einer Umfrage, die sich genau mit dieser Frage beschäftigt hat, kristallisierten sich einige Maßnahmen zur Wertschöpfung heraus, unter anderem die strategische Fokussierung auf Nachhaltigkeitsaspekte mit spezifischen messbaren Einzelzielen. Zudem integrieren Unternehmen, die erfolgreich nachhaltig arbeiten, das Thema Nachhaltigkeit häufig fest in ihre Unternehmenskultur und entwickeln Arbeitsabläufe, die ihren Mitarbeitenden nachhaltiges Handeln auch im Arbeitsalltag ermöglichen.

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2. Digitalisierung und Nachhaltigkeit auf Staatsebene

Global Government Forum

Auch auf Regierungsebene wird zunehmend auf digitale Lösungen gesetzt, um effizienter und handlungsfähiger zu werden. Chancen für mehr Nachhaltigkeit bieten sich hier beispielsweise in Form einer KI-gestützten Standortfestlegung von Ladestationen für Elektroautos oder durch Förderung und Nutzung von Cloud-Lösungen. Digitale Technologien können staatliche Stellen somit auf vielfältige Art und Weise bei der praxisorientierten Entscheidungsfindung, der Umsetzung politischer Vorgaben sowie der Gestaltung effektiverer Abteilungsabläufe unterstützen.

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3. Wertsteigernde Digitalisierung und Nachhaltigkeit

World Economic Forum

Häufig resultiert nachhaltige Unternehmungsführung in größerer wirtschaftlicher Resilienz, höherer Leistungsfähigkeit sowie positiven Geschäftsergebnissen. Der unten verlinkte Artikel des World Economic Forum belegt, dass dies auch in Zeiten wie der aktuellen Corona-Pandemie gilt, in der als „nachhaltig“ deklarierte Aktienindizes deutlich besser abschnitten als der jeweilige Referenzindex. Für eine zukunftssicherere Aufstellung ist jedoch noch mehr nötig: die Umschichtung von Kapital in nachhaltige Firmen, die Schaffung staatlicher Anreize zur Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen, der Erwerb und die Inanspruchnahme nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen auf Kundenseite sowie die aktive Forderung einer nachhaltigen Unternehmensausrichtung durch Mitarbeitende.

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4. Nachhaltigkeit durch Digitalisierung

The Manufacturer

Nachforschungen des Beratungsunternehmens Frost & Sullivan haben ergeben, dass 90 % der in Nordeuropa ansässigen Hersteller in energie- und materialeffizientere Arbeitsabläufe investieren. Dieses positive Signal wird durch den verbreiteten Trend verstärkt, eigene Nachhaltigkeitsteams zu gründen, was laut Eigenangabe bereits bei 86 % der Hersteller der Fall ist. Die Gründe für diese Maßnahme liegen auf der Hand: Kunden binden, sich Wettbewerbsvorteile verschaffen sowie Lieferketten- und Partnervorgaben erfüllen.

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5. Umweltschutz durch Digitalisierung

MIT Sloan School of Management

Schätzungen zufolge befinden sich zu jeder Zeit etwa 10 Milliarden Transportpalletten im Umlauf, was eine immense Belastung für die Umwelt darstellt: Über 40 % der in den USA verarbeiteten Laubhölzer dienen als Material für Transportbehälter aus Holz. Doch selbst bei einer einfachen Palette können digitale Designanpassungen bereits Vorteile in puncto Nachhaltigkeit bieten.

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Mark de Wolf

Zur Person: Mark de Wolf

Mark de Wolf ist freier Journalist und preisgekrönter Copywriter, der sich auf Technologie-Themen spezialisiert hat. Er wurde im kanadischen Toronto geboren, beschreibt sich selbst als „Made in London“ und lebt heute in Zürich. Sie erreichen ihn online unter markdewolf.com.

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