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Weiterbildung ist der Schlüssel, um sich auf die Zukunft der Arbeit vorzubereiten

Wenn wir an die Zukunft der Arbeit denken, haben wir die Vorstellung einer seelenlosen Welt, in der Roboter uns alle ersetzen. Die Wahrheit ist aber, dass die Roboter schon da sind und repetitive Aufgaben automatisieren, ohne die Stellen selbst abzuschaffen. Dieses Zukunftsbild muss nicht düster sein. Unternehmen, die auf Umschulung, Weiterentwicklung und die individuelle Förderung von Mitarbeitenden setzen, können ihnen dabei helfen, sich auf die technologischen Veränderungen von heute vorzubereiten und kontinuierliches Lernen als Chance zu begreifen. In diesem Video erfahren Sie mehr über die Zukunft der Arbeit.

 

[Transkript]

Jamie Perkins, Director of Learning Strategy and Certification, Autodesk: Stellen Sie sich Ihre Belegschaft als einen Garten vor. Er muss ständig gepflegt und bewässert werden, um wachsen zu können.

Lisa Campbell, Chief Marketing Officer, Autodesk: Technologische Veränderungen wirken sich auf unsere zukünftige Arbeit aus. Denn eigentlich automatisieren wir Aufgaben. Nicht so sehr die Berufe, sondern vielmehr die individuellen Aufgaben. Ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, ich habe auf einer Baustelle Löcher in eine Decke gebohrt. Jetzt gibt es Roboter, die das auf den Submillimeter genau machen. Mein Beruf könnte nun darin bestehen, diesen Roboter zu warten.

Joe Speicher, Senior Director of Impact Innovation, Autodesk: Die „Zukunft der Arbeit“ ist eine Art allumfassendes Schlagwort. Die Leute verwenden es, wenn sie darüber sprechen wollen, wie Arbeitsmärkte und Unternehmen mit der Belegschaft interagieren. Meiner Meinung nach ist das eine Fehlbezeichnung. Wir sagen „Die Zukunft der Arbeit“, sprechen aber eigentlich von der Gegenwart. Diese Veränderungen finden jetzt statt.

Campbell: Wir bemerken, dass die Akzeptanz von Technologie und Automatisierung durch die Pandemie beschleunigt wird, beispielsweise, wenn wir an die Sicherheit in einer Fabrik oder auf einer Bauerstelle denken.

Speicher: Wir haben schon heute Engpässe im Bausektor. Denn die Fähigkeiten und Kompetenzen, die für diese Jobs heute gebraucht werden, sind neu und verändern sich. Daher besteht eine Nachfrage nach qualifizierteren, technologisch versierteren Fachkräften auf dem Bau und in der Fabrik. Das Angebot kann da aber noch nicht mithalten.

Campbell: Jeder hat Angst davor, dass Roboter unsere Arbeitsplätze vernichten. Ich glaube nicht, dass wir durch Automatisierung unsere Arbeit verlieren. Bestimmte Aufgaben werden automatisiert – und das ist ein großer Unterschied.

Speicher: Die Sichtweise, dass die Technologie Arbeitsplätze vernichtet, ist tatsächlich typisch westlich. In Japan wird Technologie z. B. als etwas betrachtet, das einige der Herausforderungen eines schrumpfenden Arbeitsmarkts lösen wird. Dreißig Prozent der japanischen Bevölkerung sind älter als 60 Jahre. Da immer weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, muss die Produktivität auf dem Arbeitsmarkt irgendwie gesteigert werden, um das Wachstum aufrechtzuerhalten. Technologie stellt hier eine Lösung dar.

Campbell: Mein Beruf verändert sich, und ich muss mir ganz neue Fähigkeiten aneignen, die jetzt gebraucht werden. Dadurch wird sich mein Beruf verändern.

Perkins: In den 1980ern Jahren führten PCs zu einer technologischen Veränderung. Sie veränderten die Aufgaben von Angestellten – von Bürokräften bis Lagermitarbeitern –, und zwar auf umfassende Weise. Viele Jobs wurden dadurch transformiert und verändert. Der Unterschied heute ist aber, dass insbesondere KI und maschinelles Lernen über einzelne berufliche Aktivitäten weit hinausgehen können. Sie werden sich auf alle Branchen auswirken. Sie werden sich auf alle Berufe auswirken, aber besonders auf solche, die sehr repetitiv sind und für die in der Regel eine geringere Qualifizierung nötig ist. Dort sehen wir primär Veränderungen.

Speicher: Wir brauchen eine globale Kampagne: Der Gedanke, dass man die Universität oder das Gymnasium oder was auch immer verlässt und bereit ist, bis zur Rente zu arbeiten, stimmt nicht mehr. Regierungen müssen in Bildung investieren. Bildungseinrichtungen müssen in kontinuierliches Lernen investieren.

Perkins: Lernen wird immer mehr zu einer persönlichen Aufgabe. Es wird personalisiert. Und diese Personalisierung basiert auf Daten. Die Daten erfassen unser Verhalten, was wir mit Tools machen. Nehmen wir Autodesk-Tools wie Fusion 360. Anwendende können aus ihren Daten einen Plan ableiten, wie sie Fortschritte erzielen kann. Wenn Sie also Fusion benutzen und die meiste Zeit im CAD-Arbeitsbereich und nie im CAM-Arbeitsbereich sind, können wir daraus ableiten, dass Sie sich mit Letzterem weniger gut auskennen.

Campbell: Die Arbeitgeber spielen hier eine wichtige Rolle. Sie können den Abstand zwischen Theorie und Praxis verringern, da sie neue Fähigkeiten in ihre Arbeit integrieren können. So kann man eine Fähigkeit direkt bei der Arbeit erlernen, Onlinekurse während des Arbeitstags absolvieren oder flexibel zu einem beliebigen Zeitpunkt.

Perkins: Betrachten Sie Ihren Beruf als lebendiges, atmendes und sich veränderndes Element. Das ist ziemlich aufregend, denn ganze Branchen werden von technologischer Veränderung überrollt, die potenziell ganze Aufgabenkategorien und die Mitarbeitenden in diesen Bereichen ersetzen. Die Frage ist, wie wir dieser Herausforderung und den damit einhergehenden neuen Möglichkeiten begegnen. Alternative Bildungsformen und Einstiegspunkte in den Arbeitsmarkt sind eine Möglichkeit.

Speicher: Wenn wir das richtig machen und erstens die Einstellung der Menschen zu kontinuierlichem Lernen ändern, zweitens die Berufe, Fähigkeiten und Kompetenzen der Zukunft richtig einschätzen, drittens die Mitarbeitenden beim Lernen in diesen Berufen und Bereichen unterstützen, und viertens dafür sorgen, dass jeder Zugang dazu hat, dann werden wir eine gerechtere, erfolgreichere Zukunft für alle erreichen, in der jeder sein Bestes gibt und seine Arbeit so kreativ, sinnvoll und bedeutsam wie möglich verrichtet.

Campbell: Ich finde das aufregend, dass neue Technologie und Automatisierung uns dabei helfen werden, die Welt zu verändern und bessere Produkte zu entwickeln und zu fertigen. Sie als Berufstätiger von heute können sich darauf freuen, die Welt mithilfe neuer Technologien zu verbessern.