Erinnern Sie sich noch an die graue Vorzeit der elektronischen Datenverarbeitung, als es noch keine WYSIWYG-Editoren gab? Als Sie sich mit Dokumenten herumschlagen mussten, deren Bildschirmdarstellung bestenfalls entfernte Ähnlichkeiten mit der Version aufwies, die der Tintenstrahldrucker ausspuckte?
Noch ärgerlicher war es, wenn man sein Dokument professionell drucken und binden ließ, um dann feststellen zu müssen, dass die Formatierung vollkommen daneben gegangen war – eine ärgerliche Zeit- und Geldverschwendung!
Ein bisschen war es wie in dem Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“, wo Bill Murray einen Mann spielt, dessen Radiowecker ihn immer wieder mit demselben Duett von Sonny & Cher weckt, woraufhin er immer wieder die gleichen qualvollen Szenen durchleben muss. Irgendwas lief jedes Mal falsch, und man musste immer wieder von vorne anfangen, eine Veränderung nach der anderen an seinem Dokument vornehmen und hoffen, dass Ist- und Sollzustand irgendwann doch noch in Übereinstimmung kommen würden.
WYSIWYG-Editoren wurden erfunden, um dieses Problem zu beheben. Nun konnte man sich endlich darauf verlassen, dass jedes Dokument so aus dem Drucker kommen würde, wie es auf dem Bildschirm dargestellt wurde – und zwar unabhängig davon, mit welcher Hardware man arbeitete (ob Mac oder PC, Tintenstrahl-, Laser-, Typenrad- oder Nadeldrucker).
Leider kann die Fertigung von diesem Zustand bislang nur träumen. Bei Spritzgussverfahren, 3D-Druck und Verbundwerkstoffen sind weiterhin mehrfache Iterationen und Prototypen erforderlich – das kostet Geld, Zeit und Nerven, die sich besser an anderer Stelle einsetzen ließen.
Stellen Sie sich einmal vor, was wäre, wenn man in der Arbeitsvorbereitung eines Fertigungsbetriebs tatsächlich nach dem Grundsatz „what you see is what you get“ arbeiten könnte: weniger Iterationen; massive Effizienzgewinne; Freisetzung von Ressourcen für mehr Innovation und Forschung, um Produkte entwerfen zu können, die nicht nur funktionieren, sondern begeistern.