So vielversprechend die Planung neuer Smart Buildings mit all den genannten Vorteilen auch sein mag – sie bringen natürlich auch einige Herausforderungen mit sich.
IT-Sicherheit, Datenschutz und technische Spezifikationen
Wo so viele Daten über Algorithmen verarbeitet werden, entstehen unweigerlich Bedenken hinsichtlich der IT-Sicherheit und des Datenschutzes. Auch wenn die Datenerfassung in einem Gebäude anonym erfolgt, befürchten einige Fachleute unerwünschte Sicherheitslücken durch den Einsatz von KI. So könnte die KI beispielsweise unerwartete Muster zwischen Datensätzen finden und so die Identität von Personen aufdecken.
Außerdem ist bekannt, dass smarte Technologien wie Gebäudeautomationssysteme und IoT-Geräte durchaus anfällig für Cyberangriffe sind. Einzelne Nutzer können solche Bedrohungen verschärfen, indem sie auf Malware reagieren, ein unsicheres Passwort verwenden oder wichtige Updates verpassen.
Ein weiteres potenzielles Sicherheitsproblem im Zusammenhang mit dem Betrieb intelligenter Gebäudesysteme entsteht bei einer unzuverlässigen Breitband-Internetverbindung. Was geschieht mit den Sicherheitssystemen eines Gebäudes, wenn die Internetverbindung für eine Weile unterbrochen ist? Was passiert, wenn ein nahe gelegener Mobilfunkmast während eines Sturms umstürzt?
In Bezug auf Modernisierungs- und Sanierungsprojekte weist der CABA Intelligent Buildings Council außerdem auf das Problem hin, dass neue und vorhandene Systeme oft nicht problemlos kompatibel sind und sich deshalb nicht immer ohne Einschränkungen zusammenführen lassen.
Um sich gegen IT-Gefahren zu wappnen und personenbezogene Daten zu schützen, sollte das Facility Management mit Fachleuten zusammenarbeiten, um Sicherheitslücken in den Netzwerken zu schließen und das Personal in den besten Sicherheitsmaßnahmen zu schulen. Zu den Systemen mit erhöhtem Schutzbedarf zählt das Buildings Magazine, insbesondere Überwachungskameras, Zugangskontrollsysteme, intelligente Zähler und Tools zur Positionsbestimmung. Der Datenschutz sollte sich auf strenge Kontrollen der Erfassung, Verschlüsselung und Speicherung von Daten, sowie auf Einverständniserklärungen der Nutzer eines Gebäudes und auf Sicherheitsaudits von Dritten stützen.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Es wird immer dringlicher, nachhaltige Lösungen in großem Maßstab umzusetzen. Nach dem Pariser Abkommen besteht ein Konsens darüber, dass die Weltwirtschaft bis 2050 Netto-Null-Emissionen erreichen muss. Nicht zuletzt deshalb hat die US-Regierung gerade angekündigt, dass sie umgerechnet fast 80 Millionen Euro aus dem Inflation Reduction Act in intelligente Gebäudetechnologien für mehr als 500 öffentliche Gebäude investieren wird.
Wenngleich solche Initiativen ermutigend sind, kann es ebenso herausfordernd sein, sich in dem ambitionierten, sich ständig weiterentwickelnden Vorschriftendschungel zurechtzufinden. Tatsächlich hinkt der Gebäudesektor laut Angaben der IEA auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2050 etwas hinterher, wenngleich China, Japan, die EU und die USA in letzter Zeit „bemerkenswerte“ Fortschritte bei der Dekarbonisierung gemacht haben. Intelligente Technologien können auch in diesem Bereich dazu beitragen, dass Eigentümer, Betreiber und Projektentwickler die strengen Energieeinsparungsziele umsetzen und einhalten können.
Änderungsmanagement
Der Intelligent Building Council der CABA weist darauf hin, dass Bauherren bei der Erstausstattung oder Nachrüstung ihrer Gebäude mit intelligenten Gebäudetechnologien mitunter zögerlich sind, da sie die damit verbundenen Investitionskosten scheuen.
Diese Zurückhaltung könne darin begründet sein, dass die Vorteile der Technologien nicht ausreichend verstanden werden, sodass die Kosten-Nutzen-Analyse schwerfällt. Ebenso können die Nutzerinnen und Nutzer eines Gebäudes und Projektbeteiligte abgeschreckt werden, wenn sie auf eine neue Technologie stoßen, die ihnen unbekannt ist und ihnen daher unnahbar erscheint.
Der erfolgreiche Einsatz intelligenter Technologien und die damit verbundenen Strategien und ihr Nutzen sind insofern auch abhängig davon, ob auf Seiten aller Beteiligten und der Nutzenden ausreichende Kenntnisse vorhanden sind. Der Council kommt auf Seite 52 seines Berichts zu dem Schluss, dass „sich spürbare Vorteile besser erzielen lassen, wenn die Technologien in der Praxis offen angenommen werden“.