Der Weg zur Hölle ist mit Schlaglöchern gepflastert, könnte man in Abwandlung einer bekannten Volksweisheit mit Fug und Recht behaupten.
Im Nordosten der USA ist das frühjährliche Phänomen so allgegenwärtig, dass die regionale Eiscafé-Kette Friendly’s ihm eine saisonale Kreation mit Schoko-Trümmern und Cookie-Schotter gewidmet hat: Bei der Schneeschmelze dringen Wasser und Eis in die Straßenoberfläche ein, gefrieren und tauen, dehnen sich aus und ziehen sich zusammen, bis eine Mondlandschaft aus Kratern entsteht, die das Pendeln zur Arbeit in eine Bonusrunde von Super Mario Kart verwandelt.
Schlaglöcher verursachen Kosten in Milliardenhöhe und können den Verkehrsbetrieb auf Autobahnen, in Städten und sogar auf Flughäfen erheblich beeinträchtigen. Über das bloße Ärgernis hinaus stellen Schlaglöcher in Straßen und Gehwegen eine lebensgefährliche Bedrohung für alle Verkehrsteilnehmenden dar.
In den USA werden Straßenschäden durch Schlaglöcher für bis zu ein Drittel aller tödlichen Unfälle auf den Freeways verantwortlich gemacht. In Indien, wo täglich 10 Menschen durch Schlaglöcher ums Leben kommen, sind sie sogar „tödlicher als der Terrorismus“, wie eine britische Zeitung titelte.
Zum Ausbessern von Schlaglöchern kommt normalerweise eine Low-Tech-Methode zum Einsatz, bei der Reparaturasphalt in das Loch geschaufelt oder gegossen und von einer Raupe geglättet wird – eine kostengünstige, aber provisorische Lösung. Innovative technologiegestützte Ansätze und neue Werkstoffe, die eine schnelle und nachhaltige Sanierung ermöglichen und vielleicht sogar verhindern, dass Schlaglöcher überhaupt erst entstehen, verheißen jedoch Aussicht auf langfristige Abhilfe.