Mitarbeiterförderung lohnt sich: Tipps für die erfolgreiche Umsetzung
- Die Investition in Förderungsmaßnahmen für Mitarbeitende gehört zu den wichtigsten Grundlagen jedes Unternehmens – und die Kosten sind gering, wenn man sie dem Äquivalent für abgewanderte Mitarbeitende, verlorene Kompetenzen und Geschäftschancen gegenüberstellt
- Die Entwicklung neuer Technologien und hybrider Arbeitsmodelle treibt auch die Entwicklung verschiedener Arten von Mitarbeiterförderung voran
- Die Stärkung von Kompetenzen kommt der Produktivität, Produktqualität, Personalbindung und den Geschäftsergebnissen zugute
Den meisten Geschäftsinhabenden ist klar, dass ihre Belegschaft verlässliches Gerät, hochwertige Schutzkleidung oder die neueste Software braucht, um ihre Arbeit ordentlich zu erledigen. Interessanterweise hat sich aber noch nicht überall herumgesprochen, dass es noch eine weitere Säule gibt, die zum Tragen eines Unternehmens unerlässlich ist: die effiziente Aus- und Weiterbildung des Personals. Oft werden die Kosten für die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeitenden stattdessen gar als kontraproduktiv beim Erreichen der eigentlichen Geschäftsziele betrachtet – dabei ist ihre immense Bedeutung für die Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeitenden wissenschaftlich belegt.
So sind laut einer Studie des Work Institute aus dem Jahr 2020 20 % aller Angestellten in den USA, die ein Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen haben, deshalb ausgeschieden, weil sie keine Möglichkeit zur Weiterentwicklung sahen – und das beinhaltet neben klassischen Aufstiegsmöglichkeiten auch Schulungen und Weiterbildungen. Diese Fluktuation kostet US-Unternehmen jährlich insgesamt 630 Milliarden US-Dollar bzw. etwa 15.000 US-Dollar pro Abwanderung.
Angesichts des sich immer weiter verschärfenden Fachkräftemangels ist die Förderung und Entwicklung von Arbeitskräften ein durchaus relevantes Argument für Kandidatinnen und Kandidaten, sich für ein Unternehmen zu entscheiden – und auch dort zu bleiben. Darüber hinaus können Arbeitgeber mit Schulungen und Weiterbildungen die Leistung und Produktivität ihrer Mitarbeitenden stärken und Unternehmenskultur, Ruf und Umsatz gleichermaßen verbessern. Im Kontext gesehen sind die Kosten für solche Förderungsmaßnahmen im Vergleich zu abgewanderten Mitarbeitenden, verlorenen Kompetenzen und Geschäftschancen vernachlässigbar.
Die Bedeutung der Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitenden
Bei der Umstellung auf neue Technologien, Arbeitsabläufe und Strategien tun sich immer wieder Konflikte zwischen Arbeitgebern und Belegschaft auf. Aber wie begegnet man dieser Problematik? Eine Antwort auf diese Frage können Skill Assessments und Schulungen sein. Die beste Methode, die der Unternehmensführung zur Verfügung steht, um eine verlässliche Knowledge Base zu schaffen und die Kompetenzen der Mitarbeitenden zu stärken, sind effektive Weiterbildungen. Zudem lässt sich dabei ermitteln, über welche Kenntnisse und Kompetenzen die einzelnen Mitarbeitenden verfügen sollten, um noch produktiver und für das Unternehmen noch wertvoller zu werden.
Investiert ein Unternehmen in ein gut strukturiertes und effizientes Schulungssystem für seine Mitarbeitenden, stellt es damit eine konsistente und systematische Vermittlung von Fachkenntnissen sicher. Kompetenzen und Wissen werden verbessert, und neben der Vorbereitung auf mehr Verantwortung in ihren Positionen und potenziell auch auf höhere Positionen machen die Mitarbeitenden so die Erfahrung, dass das Unternehmen ihre Arbeit als wichtigen Beitrag wertschätzt.
Im Gegenzug erntet der Arbeitgeber die Früchte seiner Investition in Form niedrigerer Produktionskosten, weniger Fehlerkorrekturen und mehr Sicherheit und Inklusion am Arbeitsplatz. Studien belegen, dass die Personalfluktuation in Unternehmen, die in ihre Belegschaft investieren, geringer ist als bei Unternehmen, die keine hochwertigen Schulungsprogramme anbieten.
Erwartungsgemäß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Mitarbeitende dem Unternehmen erhalten bleiben, messbar höher, wenn sie das Gefühl haben, von ihrem Arbeitgeber gefördert zu werden, und die Möglichkeit sehen, sich fortzubilden und ihr Wissen zu erweitern. Darüber hinaus zeigt der Workplace Learning Report von LinkedIn Learning aus dem Jahr 2020, dass Mitarbeitende eher an Schulungsmaßnahmen teilnehmen, wenn ihnen die Geschäftsleitung vermittelt, dass ihre Bemühungen honoriert werden. Der Anteil der Mitarbeitenden, die wegen mangelnder Fortbildungsmöglichkeiten freiwillig aus einem Unternehmen ausschieden, nahm 2014 laut Studie des Work Institute im Vergleich zum Vorjahr um 117 % zu. Kein anderer Kündigungsgrund verzeichnete einen derart steilen Anstieg.
Positiv zu vermerken ist allerdings, dass Arbeitgeber den Ruf ihrer Mitarbeitenden nach zielgerichteteren, sinnvollen Weiterbildungsmöglichkeiten endlich zu erhören beginnen. Laut LinkedIn Learning Workplace Learning Report von 2021 sind die Vermittlung neuer und die Verbesserung bereits vorhandener Fertigkeiten inzwischen die wichtigsten Ziele von Fort- und Weiterbildungsprogrammen in Unternehmen (direkt gefolgt von Führungskompetenz und Management). Unternehmen, die ihre Investitionen in diesen Bereichen zurückfahren oder sie gar nicht erst tätigen, werden sich bei der Suche nach Mitarbeitenden einigen Herausforderungen gegenübersehen, da persönliches Wachstum und Weiterentwicklung zu den absoluten Prioritäten der umworbenen Fachkräfte gehören.
Was Einsparungen an Förderungsmaßnahmen von Mitarbeitenden Sie wirklich kosten
Es gibt nach wie vor Unternehmen aus allen Sparten, die nach eigener Aussage aus Kostengründen auf Programme zur Fort- und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden verzichten. Was sie allerdings damit in Kauf nehmen, sind Wertverluste und vertane Umsatzschancen.
Unzufriedene Mitarbeitende durch geringes Schulungsniveau
Für Arbeitgeber gilt es, ihre „Investitionen“ in Humanressourcen zu schützen. Es kostet im Schnitt ca. 15.000 US-Dollar, eine einzige Person zu ersetzen, die ein US-Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt – und hierbei sind die Kosten nicht eingerechnet, die dadurch entstehen, dass die verbleibenden Mitarbeitenden zusätzliche Aufgaben übernehmen müssen, worunter ihre eigene Produktivität leidet. Natürlich erfordert es erhebliche Anstrengungen, Mitarbeitende zu halten – und es gelingt nur, wenn sie sich wertgeschätzt und unterstützt fühlen.
Doch diese Investition zahlt sich aus: So zeigte eine Studie, dass ein US-Unternehmen die Personalfluktuation nach Einführung eines unternehmensweiten Schulungsprogramms innerhalb eines Jahres von 89,6 % auf 56,7 % reduzieren konnte.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Tatsache, dass unzufriedene Mitarbeitende häufiger weniger gute Leistung erbringen und eher zu Fehlern neigen. Noch dazu ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie weniger Wert auf die Qualität ihrer Arbeit und der erzielten Ergebnisse legen. Gibt das Unternehmen ihnen aber die Ressourcen an die Hand, mit denen sie ihre Arbeit vernünftig erledigen und sich hinsichtlich der Fortschritte in ihren Fachgebieten weiterbilden können, reduziert sich das Risiko vergeudeter Arbeitszeit und unbefriedigender Leistung der Mitarbeitenden messbar.
Geringer Produktionswert durch unzureichend geschultes Personal
Wenn Arbeitskräfte nicht wissen, wie sie die ihnen zur Verfügung stehenden Tools optimal einsetzen können, leiden Qualität und Wert der geleisteten Arbeit. Dazu kommen verlorene Unternehmensressourcen, wenn durch Herumprobieren Material verschwendet wird, unzufriedene Kunden – und Mitarbeitende, die frustriert das Handtuch werfen und das Unternehmen verlassen, weil sie sich alleingelassen fühlen.
Weniger Effizienz durch mangelnde Mitarbeiterförderung
Noch mehr Zeit, Geld und Mühe werden vergeudet, wenn die Mitarbeitenden nicht umfassend oder nicht richtig ausgebildet sind, um die Aufgaben zu erfüllen, die in ihre Zuständigkeit fallen. Eine Studie hat gezeigt, dass die Produktivität von gut geschulten Mitarbeitenden 23 % über der ihrer nicht geschulten Kolleginnen und Kollegen liegt. Ohne die notwendigen Kompetenzen werden Aufgaben möglicherweise langsamer erfüllt und schlechtere Ergebnisse erzielt. Wird ein solches minderwertiges Produkt oder Projekt der Kundschaft präsentiert, kann dies ganz erhebliche Konsequenzen für den Ruf des Unternehmens nach sich ziehen.
Zeit- und Geldverlust aufgrund von Fehlern
Wenn einem nicht geschulten Mitarbeitenden Fehler unterlaufen und die Arbeit deshalb wiederholt werden muss, resultiert dies möglicherweise nicht nur in Zeit-, sondern auch in Materialverlust. Im ungünstigsten denkbaren Szenario wird das fehlerhafte Produkt an den Kunden ausgeliefert. Folgerichtig sorgt die Ausbildung des Personals also dafür, dass Materialverschwendung vermieden und der Ruf des Unternehmens durch solche Vorkommnisse nicht aufs Spiel gesetzt wird. IBM sieht eine eindeutige Verbindung zwischen der Aus- und Weiterbildung der Belegschaft und jährlichen Einsparungen in Höhe von 70.000 US-Dollar.
Steigende allgemeine Kosten
Der Zusammenhang zwischen höheren allgemeinen Kosten und ungeschultem Personal lässt sich schwerer nachweisen – so muss beispielsweise ein fehlerhaft gedrucktes 3D-Modell erneut hergestellt werden. Naturgemäß kostet es mehr Zeit, den Fehler zu beheben und das fertige Objekt zu überprüfen, und mehr Material, wenn ein Ausdruck doppelt erfolgen muss.
Kundenabwanderung als Resultat unzureichend geschulten Personals
Es kann vorkommen, dass Mitarbeitende ohne ausreichende Ausbildung Fehler in Form unvollständiger oder fehlerhafter Produkte weiterreichen. Zudem können sie als direkter Indikator für die Unfähigkeit Ihres Unternehmens wahrgenommen werden, Markenimage und Belegschaft zu verwalten und zu führen. Wenn potenzielle oder auch bestehende Kunden diesen Bereich als Schwäche eines Unternehmens identifizieren, ist es nicht unrealistisch, dass sie sich nach einer anderen Geschäftspartnerschaft umsehen.
Die verschiedenen Arten der Mitarbeiterförderung
Eine effiziente Weiterbildung kann für verschiedene Anforderungen auch ganz unterschiedlich aussehen. Angesichts der stattfindenden Verschiebung hin zu Remote-Arbeit und flexibleren Arbeitszeiten hat sich auch die Vorstellung einer idealen Personalschulung gewandelt.
Präsenzveranstaltungen
Bei dieser traditionellen Methode drücken die Mitarbeitenden wieder die Schulbank. Das mag zwar eine effiziente Variante sein, wenn es darum geht, die in der Fortbildung abgesessene Zeit abzurechnen, der praktische Bezug kommt dabei aber möglicherweise zu kurz. Für manche Mitarbeitenden ist möglicherweise eine gezieltere Vorgehensweise besser geeignet, die sie unmittelbar auf den Einsatz der neuen Geräte oder ihrer neugewonnenen Fertigkeiten vorbereitet.
Mentoring
Coaching und Mentoring zählen zu den besonders effektiven Möglichkeiten, von denen insbesondere Berufseinsteigerinnen und -einsteiger profitieren – und darüber hinaus können hierbei auch Mitarbeitende einbezogen werden, die Sie auf Beförderungen vorbereiten möchten. Bei dieser Schulungsform arbeiten die Neulinge mit einem Vorgesetzten oder erfahrenen Teammitglied zusammen und lernen so, wie sie ihre Aufgaben am effizientesten erledigen, sich entsprechend ihrer Ziele aufstellen und bessere Ergebnisse erreichen können.
Simulationen
Anhand von Simulationen und Rollenspielen können Mitarbeitende den Ausgang verschiedener Szenarien sehen, bevor sie sich ihnen im realen Arbeitsalltag stellen müssen. Diese Methode zeigt auf, was zu tun und – gegebenenfalls noch wichtiger – zu vermeiden ist, wenn eine bestimmte Situation auftritt. Solche Simulationen können durchgeführt werden in Zweier-Teams, im Rahmen einer Gruppenübung oder auch als Element eines E-Learning-Kurses, bei dem die Mitarbeitenden anhand eines Videos das gewünschte Vorgehen kennenlernen.
VR-Training
Virtual-Reality-Schulungen (VR) haben sich angesichts der zunehmenden Bedeutung von Remote-Arbeit rasant zu einer beliebten und bewährten Lösung für Fort- und Weiterbildungen entwickelt. VR-Schulungen am Arbeitsplatz können gleichermaßen eine Seminarsituation oder eine praktische Übung simulieren. Gerade in der Baubranche, im Ingenieur- oder im Gesundheitswesen birgt dies enorme Vorteile: InsiteVR stellt beispielsweise eine Verbindung mit Autodesk BIM 360 her, sodass Mitarbeitende aus Architektur und Ingenieur- sowie Bauwesen sich zu Planungsideen, Baustellenbegehungen und zahlreichen anderen Punkten austauschen können.
Videos
Schulungsvideos sind selbstverständlich nicht auf Rollenspielszenarien beschränkt. Unternehmen können ganze Video-Kataloge erstellen, auf die ihre Mitarbeitenden zugreifen können, um sich weiterzubilden, sei es bei regelmäßigen, organisierten Schulungen oder bei Bedarf, wenn es um die Aneignung spezifischer Kompetenzen geht. Sie können für alle Mitarbeitenden gleichermaßen bereitgestellt werden – für Remote-Mitarbeitende ebenso wie für Beteiligte auf Baustellen oder jede andere Person, die nicht im klassischen Büro sitzt. So sind Schulungen für die komplette Belegschaft einfach zugänglich.
Lektürematerial
Manche Mitarbeitende profitieren am meisten von Schulungen, die sie nach ihrem ganz eigenen Zeitplan oder bei Bedarf absolvieren können. Der Klassiker in Sachen Schulung und Kompetenzförderung ist ebenso vielseitig wie nützlich: Lesestoff kann von Mitarbeitenden an jedem beliebigen Ort genutzt werden, solange die Bücher oder Dateien leicht erhältlich sind.
Tests
Um sicherzugehen, dass die Mitarbeitenden die Lerninhalte aus den angebotenen Schulungen wirklich verstehen, führen einige Unternehmen entsprechende Tests durch. Solche Tests können beispielsweise zwischen verschiedenen Segmenten von Schulungsvideos stattfinden oder nach einem Lehrblock in Präsenzseminar.
Sie können den Schulungseffekt verstärken und ermöglichen Ihnen darüber hinaus, zu erkennen, ob die Inhalte effizient vermittelt wurden. Hieraus können Sie wertvolle Erkenntnisse für die zukünftige Gestaltung Ihrer Schulungen gewinnen.
Integriertes Lernen
Software wie Autodesk Fusion 360 wurde entwickelt, um die Arbeitsweise zu erfassen und dann anhand dieser Analyse unmittelbar Hilfestellungen bei der Aneignung von Kompetenzen für den Job und den Umgang mit den täglich genutzten Programmen zu bieten. Diese Arten von Software können die anderen Schulungsformen unterstützen oder als eigenständige Variante zum Einsatz kommen.
Alternative Formen der Mitarbeiterförderung
Unternehmen entdecken immer neue, effiziente Arbeitskonzepte – und im selben Maße entwickelt sich auch die Art und Weise weiter, wie Mitarbeiterschulungen gestaltet werden. Im Zuge der Corona-Pandemie haben zahlreiche Unternehmen bei der Vermittlung von Informationen auf Videokonferenzen, Webinar und Online-Forum umgestellt. Peer-to-Peer-Training hat aber gerade beim Onboarding neuer oder der Vorbereitung von bestehenden Mitarbeitenden auf neue Aufgabenbereiche nach wie vor eine enorme Bedeutung. Die beste Schulungsmethode ist sicherlich die, die sowohl den Ansprüchen des Unternehmens in Hinblick auf Anleitung und Ausbildung als auch den persönlichen Präferenzen der einzelnen Mitarbeitenden gerecht wird.
15 Vorteile der Förderung von Mitarbeitenden
Die Schulung und Förderung von Mitarbeitenden kann sich für Unternehmen auf vielschichtige Weise auszahlen. Insbesondere bringen effiziente, regelmäßige Schulungen folgende Vorteile mit sich:
1. Beibehaltung eines hohen Niveaus hinsichtlich Branchen- und Technologie-Updates
Programme für die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitenden tragen dazu bei, ihre Fertigkeiten und ihr Wissen in regelmäßigen Abständen und dadurch dauerhaft zu stärken und sorgen so dafür, dass Produktivität, Engagement und Kompetenzen auf hohem Niveau erhalten bleiben. Derartige Updates umfassen Fachterminologie und Akronyme ebenso wie aktuelle Technologien und Innovationen und die neuesten Möglichkeiten, Cybersicherheitsbedrohungen zu erkennen und Belästigungen oder Diskriminierung am Arbeitsplatz entgegenzuwirken.
2. Aktualisierung der Unternehmensrichtlinien
Mit der Veränderung von Technologien kann auch eine Anpassung von Unternehmensstandards und -leitbildern einhergehen. Kommunizieren lassen sich diese neuen Richtlinien am besten im Rahmen einschlägiger Schulungen. Wenn alle hinsichtlich der Unternehmenswerte am selben Strang ziehen, besteht auch in der Belegschaft ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl und eine größere Verbundenheit mit dem Unternehmen. Zudem fördern Sie so Loyalität und Vertrauen – Faktoren, die Ihr Unternehmen für Millenials und die Generation Z interessant machen, da diese bevorzugt für Organisationen arbeiten, die dieselben Werte vertreten wie sie selbst.
3. Entwicklung von Soft Skills
Der bereits erwähnte Work Institute Report belegt, dass Mitarbeitende Soft Skills wie Kommunikation, Problemlösung, Zeitmanagement und Entscheidungsfindung für ihre berufliche Entwicklung über den Zeitraum der nächsten drei Jahre sogar als noch relevanter erachten als technische Kompetenzen. Diese Erkenntnis ermöglicht es Arbeitgebern, ihre Mitarbeitenden bei einer für sie persönlich relevanten Weiterentwicklung zu unterstützen, wovon langfristig auch das Unternehmen profitiert.
4. Optimierung des Übergangs zur Remote-Arbeit
In den letzten drei Jahren hat es eine beeindruckende Verschiebung der traditionellen Arbeitsweise hin zu Remote-Arbeit oder Hybridmodellen gegeben. Eine Gallup-Umfrage von 2021 zeigte, dass 56 % der Angestellten in den USA entweder komplett oder teilweise remote arbeiteten. 23 % der Befragten gaben an, dass sie dies wenn möglich auch beibehalten wollen würden. Im Rahmen von Fort- und Weiterbildungen kann auch dann effektiv die Nutzung neuer Tools, Ressourcen und Prozesse vermittelt werden, wenn es nicht umsetzbar ist, alle persönlich an einem Ort zu versammeln.
5. Verbesserung der Zusammenarbeit
Teamwork und Kommunikation sind für jedes Unternehmen unverzichtbar, lassen sich aber nicht immer problemlos fördern und optimieren. Schulungen in Form von Rollenspielen und Szenarien können die Mitarbeitenden bei der Entwicklung einer effizienteren und offeneren Kommunikation mit Kolleginnen und Kollegen, Vorgesetzten und Kundschaft unterstützen. Wie immer gilt auch hier „Übung macht den Meister“, entsprechend sollten Sie Ihren Mitarbeitenden auch die Möglichkeit zum Üben anbieten.
6. Steigerung der Produktqualität
Die Vorteile einer guten Aus- und Weiterbildung in Ihrem Unternehmen gehen weit über den positiven Effekt für Ihre Belegschaft hinaus. IBM berichtet von einer um 16 % höheren Kundenzufriedenheit bei Unternehmen, die Schulungstechnologien einsetzen (S. 7). Regelmäßige hochwertige Schulungen für die Mitarbeitenden sorgen für mehr Professionalität und Produktivität. Für Kunden macht sich dieser Unterschied in Form von besserem Service und effizienteren Interaktionen bemerkbar.
7. Optimierung von Abläufen
Schulungen können die Mitarbeitenden – sowohl individuell als auch im Team – bei der optimalen Nutzung ihrer Zeit und Tools und damit bei der Erledigung ihrer Aufgaben unterstützen. Ein besseres Verständnis der Unternehmensprozesse und das Know-how, die notwendigen Tools adäquat zu nutzen, ermöglicht ihnen, ihre Ziele effizienter zu erreichen.
8. Verbesserung der Arbeitsmoral
Eine Person, die weiß, dass sie ihre Arbeit gut macht, ist auch zufriedener in ihrem Job. Dieses Selbstbewusstsein zeigt sich unter anderem in gesteigerter Produktivität und einer besseren Arbeitsmoral.
9. Interne Beförderungen
Unternehmen haben nach wie vor erheblich mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen. Anstatt allerdings den Arbeitsmarkt immer wieder vergeblich nach Fachkräften abzugrasen, die diese Lücke schließen, können Unternehmen ihre bereits vorhandenen Mitarbeitenden so weiterbilden, dass sie in diese wichtigen Positionen hineinwachsen. Oft fördert dies auch die Loyalität und Verbundenheit der betreffenden Person zum bzw. mit dem Unternehmen.
10. Steigerung der Produktivität
Es ist keine neue Erkenntnis, dass geschulte Mitarbeitende produktiver sind als ihre nicht geschulten Kollegen und Kolleginnen. Effiziente Aus- und Weiterbildung gibt ihnen die Kompetenzen und das Wissen an die Hand, das sie brauchen, um ihre Aufgaben mit dem notwendigen Selbstbewusstsein zu erfüllen. Fehlt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, fällt es schwerer, sich an Veränderungen anzupassen, die Arbeit geht nur schleppend von der Hand und die Ergebnisse lassen zu wünschen übrig.
11. Vereinheitlichung von Arbeitsabläufen
Standardisierung bringt gerade in Zeiten ständiger Veränderung und Unsicherheit strategische Vorteile mit sich. Klare Kommunikation hinsichtlich einer Aufgabe, der Anforderungen und der zu befolgenden Prozesse sorgt für einheitliche und konsequente Umsetzung und bessere Resultate. Wenn alle im Unternehmen durch Schulungen auf denselben Stand gebracht worden sind, besteht ein allgemeines Verständnis für die Prozesse und die Aufgaben können erledigt werden, ohne dass immer wieder die Grundlagen erklärt werden müssen.
12. Verringerung der Notwendigkeit von Beaufsichtigung
Durch Schulungen wird eine Beaufsichtigung von Mitarbeitenden zwar nicht völlig obsolet, aber die Notwendigkeit deutlich reduziert: Fort- und Weiterbildungen fördern das Vertrauen der Mitarbeitenden in ihr eigenes Können, was sich in mehr Kompetenz und Zuverlässigkeit in Hinblick auf die geleistete Arbeit niederschlägt.
13. Reduzierung der Unfallzahlen
Gerade in der Baubranche ist die Sicherheit von höchster Wichtigkeit: Ein Fünftel aller tödlichen Arbeitsunfälle in den USA passieren allein in diesem Bereich. Sorgt ein Bauunternehmen oder eine Ingenieurfirma aber für effektive Schulung und Weiterentwicklung der Belegschaft, reduziert dies die Unfallgefahr bei der Nutzung von Geräten und Maschinen und schafft ein sicheres und damit angenehmeres Arbeitsumfeld für alle Mitarbeitenden.
14. Klarstellung von Zielen und gewünschten Ergebnissen
Eines der Ziele von Fort- und Weiterbildungen besteht ohne Frage darin, „alle auf denselben Stand zu bringen“: Formulieren Sie einen klar definierten Plan, der die zum Erreichen der Ziele notwendigen Schritte aufzeigt. Wenn Sie Ihre Erwartungen für Ihre Mitarbeitenden klar verständlich artikulieren, vermeiden Sie Kommunikationslücken und können Problembereiche schon im Vorfeld ansprechen.
15. Vermeidung von Ausschuss
Insbesondere Baubranche, Ingenieurwesen und Architekturbranche haben mit enormem Nacharbeitsaufwand zu kämpfen. Durch effiziente Schulungen können Mitarbeitende jedoch lernen, Probleme zu beheben und Herausforderungen im Vorfeld zu erkennen, und sind so in der Lage, gute und ökonomisch sinnvolle Entscheidungen in Bezug auf Material, Werkzeuge und Geräte des Unternehmens zu treffen. Dadurch können Baukosten und Nacharbeiten auf ein Minimum reduziert werden.
4 Schritte zur Implementierung eines Personalschulungsprogramms
Es mag wie ein unüberwindbares Hindernis erscheinen, ein neues, effizientes Schulungsprogramm einzuführen – oder gar ein nicht funktionierendes bestehendes System zum Laufen bringen zu wollen. Doch mit diesem Problem stehen Sie nicht alleine da: Laut McKinsey and Company sind lediglich 40 % aller US-Unternehmen der Meinung, dass ihre Schulungsstrategien auf ihre Geschäftsziele abgestimmt sind. Die Schulungskosten und die Zeit, die erforderlich sind, um ein funktionierendes Programm zu entwickeln, werden sich allerdings bezahlt machen.
Sie haben sich für die Investition in die Förderung Ihrer Mitarbeitenden und die Implementierung eines Schulungsprogramms entschieden? Dann legen Sie los:
1. Identifizieren Sie Ihren Schulungsbedarf
Als erstes sollten Sie herausfinden, welche Fertigkeiten Ihre Mitarbeitenden sich aneignen oder verbessern sollten, damit Ihr Unternehmen seine Ziele erreichen kann. Identifizieren Sie, welche spezifischen Metriken derzeit noch nicht erfüllt werden, und entscheiden Sie dann, welche Art von Schulung Ihre Belegschaft dabei unterstützen würde, in diesen Bereichen erfolgreich zu sein.
Fragestellung:
- Welche Veränderungen soll das Schulungsprogramm in meinem Unternehmen bewirken?
- Welche Qualifikationslücken möchte ich schließen?
- Inwiefern behindert die Leistung der Mitarbeitenden unser Geschäftswachstum?
2. Erstellen Sie einen Aktionsplan
Möglicherweise ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, professionelle Hilfe an Bord zu holen. Arbeiten Sie mit Experten im Bereich der Personalschulung zusammen, um die geeigneten Schulungsmethoden für die ganz individuellen Anforderungen und Visionen Ihres Unternehmens auszuwählen. So können Sie sicherstellen, dass Sie Ihre Investitionen an den richtigen Stellen tätigen, um die gewünschten Resultate zu erzielen.
Das mag mühsam klingen, aber es gibt zahlreiche hilfreiche Organisationen, die Ihnen bei der Bewältigung dieser Aufgabe zur Seite stehen können. Das Autodesk Training Center beispielsweise stellt Ihnen zahlreiche Ressourcen zur Verfügung. Hier haben Sie nicht nur die Möglichkeit, mit entsprechend spezialisierten Beratern in Kontakt zu treten, sondern finden auch hochwertige Schulungsmaterialien namhafter Anbieter.
Fragestellung:
- Welche Schulungsarten eignen sich für mein Unternehmen?
- Wie viel Zeit sollte für Aus- und Weiterbildung eingeplant werden?
- Sollte ich meine Mitarbeitenden zur Aneignung und Erweiterung von Kompetenzen auch außerhalb des von mir angesetzten Schulungsprogramms ermutigen – wie beispielsweise in Form von Autodesk-Zertifizierungen?
3. Etablieren Sie Schulungen
Führen Sie die Ziele neuer Schulung für Ihre Mitarbeitenden klar aus – viele von ihnen werden diese Investition durchaus als Bereicherung betrachten. Bleiben Sie aufgeschlossen gegenüber dem Feedback Ihrer Mitarbeitenden hinsichtlich der Qualität und der gewählten Art der Schulungen. Aus- und Weiterbildung bringt nur dann etwas, wenn Ihre Mitarbeitenden die Inhalte auch anwenden können und wollen, insofern ist ihre Beteiligung und Motivation die Voraussetzung für den Erfolg Ihres Programms.
4. Evaluieren Sie die Ergebnisse
Natürlich müssen sich Ihre Investitionen in die Aus- und Weiterbildung in Ihrem Unternehmen lohnen. Einige Ergebnisse sind schnell zu erkennen: Wenn Sie technologiegestützte Schulungen verwenden, liegen Ihnen die Ergebnisse aus Tests oder Probeszenarien nahezu in Echtzeit vor. Eine gesteigerte Produktivität oder reduzierte Kosten hingegen lassen sich erst im Laufe der Zeit ermitteln.
Aber auch hier können Ihnen Experten dabei behilflich sein herauszufinden, ob die Ziele, auf die Sie besonderen Wert legen, erreicht werden. Arbeiten Sie mit ihnen zusammen, um Schulungsprogramme zu überprüfen und anzupassen oder Programme neu- oder ggf. auch wiedereinzuführen, die dafür sorgen, dass Ihr Unternehmen seine Ziele in diesem Jahr und auch in Zukunft erreicht.
Dieser Beitrag erschien ursprünglich im September 2014 und wurde für die Neuveröffentlichung überarbeitet.