POHLCON GMBH
POHLCON GMBH
DIGITALE ENTWICKLUNG UND INNOVATION
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Das Standardprodukt wird immer mehr zum Ausläufer, eine stark wachsende Kundenzahl fragt nach individualisierten Produkten. Das gilt nicht nur für den Endkonsumentenmarkt, bei dem dank Internet quasi jede und jeder rund um die Uhr Zugriff auf Produkte aus aller Welt hat, sondern auch für die Bau- und Konstruktionsbranche. Sie muss sich dieser Herausforderung stellen, zusätzlich zu den bereits bekannten – wie Fachkräftemangel oder dem komplizierter werdenden Rohstoffmarkt.
Drei starke Marken unter einem Dach: PUK, JORDAHL und H-BAU Technik.
Um die steigenden Ansprüche zu erfüllen, brauchen Anbieter intelligente Prozesse – von der ersten Beratung bis zu Lieferung und Montage. Ein Beispiel für eine Marke, die den Wandel erfolgreich für sich nutzt, ist die PohlCon GmbH. Das Unternehmen berät seine Kunden in stark individualisierten Bauvorhaben als Full-Service-Partner von Planung bis Nutzung, vom Mehrfamilienhaus über den Bürokomplex bis zur Industrieanlage. PohlCon bietet Produkte der drei Marken PUK, JORDAHL und H-BAU Technik, jede mit eigenem Spezialgebiet und insgesamt mit über 200 Jahren Erfahrung in der Bau- und Konstruktionsbranche. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Berlin und ist zudem in weiteren Ländern aktiv. Dennis Neumann-Börtz ist BIM Engineer bei PohlCon: „Wir sind bekannt dafür, auch aufwendige und kompliziertere Projekte möglich zu machen.“ Genau diese Projekte sind es, die eine hohe individuelle Planung benötigen und recht beratungsintensiv sind. PohlCon bietet Lösungen, die so auf dem Markt noch nicht existieren. Wie das Produktsortiment aussehen kann, sehen Kunden vorab im 3D-Ausstellungsraum von PohlCon. Im digitalen Gebäude werden die Produktlösungen in Einbausituationen erlebbar – per Link ist der Weg zum Downloadbereich mit BIM-Daten nur einen Klick oder Tap entfernt.
Möglich sind diese Lösungen auch durch Building Information Modeling (BIM). BIM ist ein digitaler Prozess, der den Lebenszyklus eines Projekts vom Entwurf über den Bau bis zur Betriebs- und Wartungsphase optimiert. Sämtliche planungsrelevanten Informationen werden gebündelt, der Bau wird dadurch effizienter und kostengünstiger. Vor dem Weg in die digitale Transformation hat PohlCon den Ist-Zustand seiner drei Marken überprüft und bereits früh schrittweise ein Enterprise-Resource-Planning-System (ERP) eingeführt – damals waren die drei Marken unter PohlCon noch eigenständige Unternehmen. Seither ist das ERP-System das Herzstück des neuen Arbeitens.
Die Autodesk Collections können damit nahtlos verbunden werden und machen möglich, dass auf einer individuell angepassten Oberfläche gemeinsam gearbeitet wird. Dateninseln sollen der Vergangenheit angehören, denn als Grundlage dienen einheitliche Daten. Dennis Neumann-Börtz: „Früher haben wir Information per Fax und E-Mail ausgetauscht. Heute nutzen wir BIM-Plattformen, die Information ist jederzeit auslesbar und kann von allen Projektbeteiligten einfacher genutzt werden.“ Nicht nur die Art des Datenaustauschs hat sich seither verändert, auch die Kommunikationswege sind neu.
“BIM ist die Revolution der Baubranche.”
Dennis Neumann-Börtz, BIM Engineer, PohlCon GmbH
Die Fassade des Leidsche Rijn Centrums wurde von JORDAHL Benelux B.V. vollständig mit BIM geplant.
Ein Beispiel für die erfolgreiche Anwendung von BIM: JORDAHL Benelux hat das Leidsche Rijn Centrum in Utrecht die Fassadengestaltung vollständig mit BIM abgebildet – von der Planung bis zur Ausführungsphase. Das Einkaufszentrum bietet Platz für 130 Geschäfte und 762 Wohnungen. Für die aufwendige und vielfältige Fassade setzte JORDAHL Benelux über 4.800 Meter Mauerwerksfassade mit über 6.000 Verankerungspunkten – entsprechend hoch war der Abstimmungsaufwand. Durch das Arbeiten an einem gemeinsamen Datenmodell war er allerdings deutlich leichter zu bewältigen.
Die Parametrisierung macht den Informationsaustausch einfach, die Visualisierung erleichterte allen Beteiligten das Verständnis des Bauvorhabens. Dank der starken Objektorientierung wurde von der Planung bis zu den Nachträgen transparenter kommuniziert, auch gewerksüberfreifend. Das führte zu größerem Vertrauen auf Kundenseite. In den BeNeLux-Staaten arbeitet JORDAHL bereits seit 2011 mit Revit und kann seine guten Erfahrungen seither auch für den deutschen Markt nutzen. Der Spezialist für kreative und zuverlässige Fassadenverankerungen lässt seine Prozesse heute komplett über das ERP-System laufen, händisch geführte Schnittstellen gehören der Vergangenheit an. Das hat sich in der Branche herumgesprochen, beschreibt Neumann-Börtz: „JORDAHL hat sich hier durch seine gute Arbeit ein starkes Image zugelegt. Wenn 3D geplant werden soll, dann mit JORDAHL BeNeLux.“
Auch die Mitarbeitenden vom TGA-Spezialisten PUK profitieren von der neuen digitalen Arbeitsweise. Wo früher aufwendig recherchiert werden musste, ist heute die einfache Filterung mit wenigen Schritten möglich. Zwar haben die Planenden zu Beginn mehr Aufwand, um die Modelle sauber aufzubauen, doch den gesamten weiteren Verlauf profitieren alle Gewerke davon. Kabeltragsysteme oder Unterflursysteme sind parametrisiert, Produktfamilien können einzeln abgerufen und visualisiert werden, auf Wunsch auch verschiedenfarbig. Neumann-Börtz: „Ich kann nach Längen und Typen filtern und führe in kurzer Zeit eine Clash-Detection durch.“ Das Ergebnis sind belastbare Bauteillisten, das Projekt läuft schneller und fehlerfreier, die Projekte werden profitabler für den Kunden.
Für die Mauerwerksplanung bedeutet die Parametrisierung einen weiteren Vorteil: PohlCon bietet über JORDAHL 14 Produkttypen an, die verschieden ausgeführt über 20.000 Produktvarianten ergeben. In Revit lassen sich diese Varianten in fünf übersichtlichen Produktfamilien darstellen, aus denen Planende leichter auswählen können.
“Die Daten der Konstrukteure sind die wichtigste Quelle. Mit BIM stehen diese Daten rund um die Uhr zur Verfügung.”
Dennis Neumann-Börtz, BIM Engineer, PohlCon GmbH
PohlCon GmbH. Blick in einen Aufzugsschacht im digitalen Gebäude von PohlCon mit über 50 Produkten in ihren Einbausituationen.
Revit verfügt über eine offene API-Schnittstelle, mit deren Hilfe die Software stark an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden kann. Dennis Neumann-Börtz hat mit seinem Team an einem Plugin gearbeitet, das den Mitarbeitenden und Kunden einen lästigen Arbeitsgang erspart: Digital geplante Ankerschienen mussten bisher händisch in die wichtige Bemessungssoftware übertragen werden, wo alle Produkte bemessen werden. Dieser Transfer geschieht nun fast automatisch.
Für Neumann-Börtz bringt BIM neue Werkzeuge und Abläufe. Er beschreibt das neue Arbeiten so: „Früher haben wir alle Infos und Pläne um uns gesammelt, dann erst haben wir gezeichnet. Heute ist es andersrum: Man trägt alle Infos zum Modell zusammen, zeichnet dann zum Beispiel eine Ankerschiene und liefert dann über die Schnittstelle alle Eigenschaften über die angeschlossene Bemessungssoftware. Das spart viel Zeit und Aufwand.“ Die Arbeit ist effizienter, genauer – und die Konsistenz zwischen Statik und Ausführungsplanung ist besser, weil auch der Rückexport möglich ist.
Zwei Autodesk Collections mit entsprechenden Tools helfen PohlCon bei der täglichen Zusammenarbeit in Projekten.
Um dem starken Wunsch nach Individualisierung nachzukommen, hilft das Fokussieren auf eine Plattform. PohlCon hat sich für zwei Autodesk Collections entschieden, die Product Design & Manufacturing Collection (PDMC) und Architecture, Engineering & Construction (AEC)-Collection. Teil der beiden Collections sind die Softwarelösungen Revit und Inventor Professional, beide Branchenstandard. Als Grund nennt Neumann-Börtz sowohl die starke internationale Positionierung von Autodesk am Markt als auch die Detailtiefe der erzeugten Projektdaten, mit der alle Gewerke arbeiten können. Viele Mitarbeitende kennen die Software bereits aus Studium und Ausbildung, arbeiten also in einer vertrauten Umgebung. Dank der großen Community aller Nutzenden sei es einfach, sich im Arbeitsalltag Fragen schnell selbst zu beantworten – zum Beispiel mithilfe von zahlreichen YouTube-Erklärvideos.
Auf Autodesk-Seite unterstützt ein Ansprechpartner mit kurzer Reaktionszeit, zudem helfen Success Stories und Webinare, um schnell Lösungen zu finden – individuell, also ganz in PohlCons Sinne.