WorldSkills 2022: Fortbildung im Auftrag der Zukunft
- Seit nahezu 75 Jahren ist der WorldSkills-Wettbewerb die weltweit größte Veranstaltung für berufliche Weiterbildung und Kompetenzentwicklung
- Als wichtigster Industriesponsor der internationalen Berufsolympiade steht Autodesk den Teilnehmenden kostenlos mit Fachwissen und Technologie zur Seite
- Das Ziel: der nächsten Generation technologische Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, um sie dabei zu unterstützen, innovative neue Wege für ihre Berufe einzuschlagen
Die 46. Ausgabe der WorldSkills Competition im Jahr 2022 stand unter einem ganz besonderen Stern: Nachdem der Wettbewerb, der ursprünglich in Shanghai hätte stattfinden sollen, aufgrund der Pandemie abgesagt werden musste, ließen sich die Mitglieder des weltweiten WorldSkills-Netzwerks gemeinsam eine Alternative einfallen.
So beschloss man, unter dem Namen „WorldSkills Competition 2022 Special Edition“ (WSC2022SE) Wettbewerbe in nicht weniger als 15 Ländern und Regionen auszutragen. Für die Veranstalter war dies die ideale Lösung, um „den Gewinnern die Möglichkeit zu bieten, ihre erstklassigen Leistungen in ihrem Berufsfeld zu präsentieren, und gleichzeitig einen Wettkampf auf gewohntem Niveau zu gewährleisten“. Zu den Schauplätzen des Wettbewerbs gehörten unter anderem Bordeaux (Frankreich), Wrexham (Großbritannien), Soest (Deutschland), Cleveland (USA) und Kyoto (Japan).
Einzige Voraussetzung für die Teilnahme am großen Finale der internationalen Berufsolympiade: Die Kandidaten dürfen im Austragungsjahr in der Regel nicht älter als 23 sein, wobei die Altersgrenze je nach Berufsfeld bei 26 Jahren liegen kann*. Außerdem müssen sie in der Region, in der sie sich zur Teilnahme anmelden, entweder ihren Wohnsitz haben, dort eine Ausbildung absolvieren oder einer Arbeit nachgehen. Die Teilnahme ist jeweils nur an einem von WorldSkills International organisierten Wettbewerb möglich.
Die Bilanz fiel positiv aus: Insgesamt stellten sich mehr als 1.100 Teilnehmende aus 57 verschiedenen Ländern und Regionen der Herausforderung, sich im Rahmen des Wettbewerbs als Denkende und Schaffende von morgen zu beweisen.
Den Mangel an Fachkräften durch Förderung hochqualifizierter Nachwuchstalente bekämpfen
WorldSkills verfolgt ein klares Ziel: jungen Menschen zu helfen, erstklassige Fachkenntnisse und -fähigkeiten zu entwickeln. Auf diese Weise möchte die Organisation dem Personalmangel entgegenwirken, der bereits heute zahlreiche Branchen vor Probleme stellt – und das nicht erst seit der Pandemie. Aufgrund der alternden Erwerbsbevölkerung, der wachsenden Zahl an Personen, die ihre persönliche Erfüllung in anderen Bereichen als im Job suchen, dem fortschreitenden Siegeszug der Automatisierung und zunehmenden Einkommensunterschieden zeigt der Trend bei den Beschäftigungszahlen bereits seit Jahren nach unten. Um den Bedürfnissen der nächsten Generation angesichts des anhaltenden Bevölkerungswachstums nachzukommen, gilt es, bis 2030 nicht weniger als eine Milliarde Fachkräfte auszubilden.
Vor diesem Hintergrund bietet WorldSkills eine erstklassige Gelegenheit zur Rekrutierung talentierter Arbeitskräfte. Gleichzeitig ist das Netzwerk für Institutionen aus Mitgliedsländern eine Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und voneinander zu lernen.
Im Auftrag einer besseren Zukunft gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen angehen
So geht es bei WorldSkills nicht nur darum, die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel in Angriff zu nehmen, indem der nächsten Generation von Arbeitnehmenden technologische Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt werden. Die Organisation hat es sich darüber hinaus zur Mission gemacht, echte Akteure des Wandels hervorzubringen, die zur Entstehung einer besseren Welt beitragen.
Im Bestreben, junge Talente im Bau- und Infrastruktursektor zu fördern und anzuspornen, beschloss Großbritanniens zweitgrößtes Bauunternehmen, Balfour Beatty, mit gutem Beispiel voranzugehen und Nachwuchskräfte aus den eigenen Rängen ins Rennen zu schicken. Und das mit Erfolg: Mona Nawaz, Koordinatorin für BIM/Revit beim Unternehmen, belegte als Teil von Team UK den sechsten Platz auf nationaler Ebene und wurde für ihre hervorragende Leistung beim internationalen Wettbewerb mit der Exzellenzmedaille belohnt.
Michael Jones, Leitender Projektingenieur, befürwortet diese Vision der Zusammenarbeit und des Austauschs: „Um die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Umwelt anzugehen und innovative Lösungsansätze zu entwickeln, muss man ständig dazulernen und auf neue Tools zurückgreifen können. Ich bin überzeugt, dass sich mit Durchhaltevermögen auf Dauer viel erreichen lässt und dass gute Problemlösungsfähigkeiten der Schlüssel sind, um eine bessere Welt zu schaffen.“
In Jones‘ Augen bilden Forschung und Entwicklung die Grundlagen für den Aufbau zukunftsfähiger Kompetenzen. Er geht davon aus, dass für die Berufsfelder, die er als die wahren Eckpfeiler des Lebens bezeichnet – Ingenieurwesen, Wissenschaft und Landwirtschaft – in Zukunft eine Vielzahl von Technologien und Disziplinen an Bedeutung gewinnen werden, die alle auf die eine oder andere Weise zusammenhängen: darunter unter anderem Satellitensysteme, KI, hochentwickelte Computer, Mathematik, CAD, CAM, Elektronik und Medizin.
Für das Team Germany ging unter anderem Jonas Englbrecht, Praktikant bei dem auf Anlagen für die Getränkeindustrie und Nahrungsmittelhersteller spezialisierten Unternehmens Krones, an den Start. Für ihn steht fest, dass mit Blick auf das Thema CO2-Neutralität in den kommenden Jahren sogenannte „grüne“ Kompetenzen gefragt sind: „In meinen Augen geht es darum, mit der Natur zu arbeiten statt gegen sie – sie zu beobachten und ihre Funktionsweise nachzuahmen, ohne sie zu zerstören. Wir müssen Wege finden, um so wenig Abfall wie möglich zu erzeugen und Energie auf möglichst umweltschonende Weise zu gewinnen. Meiner Meinung nach liegt darin der Schlüssel zur Bewältigung der heutigen Herausforderungen in Sachen Nachhaltigkeit und Fortschritt, zum Ankurbeln des Wirtschaftswachstums und zum Schaffen von Arbeitsplätzen in einer Vielzahl von Sektoren.“
Technologie als Schlüssel zur Förderung der digitalen Konstruktion
Auf die Frage, welche Rolle der Technologie bei der Gestaltung einer besseren Zukunft zukomme, entgegnet Michael Jones: „Wenn wir von Fortschritt sprechen, ist die Technologie das wichtigste Hilfsmittel überhaupt. Sie ermöglicht es, Produktionszeiten zu verkürzen und Kosten zu reduzieren, 3D-Modelle zu visualisieren, effizient zu kommunizieren, gemeinsam Aufgaben zu erledigen und Ideen zu besprechen sowie präziser zu arbeiten. Neben den ökologischen Herausforderungen muss die Generation von morgen auch auf eine rasante technologische Entwicklung vorbereitet sein. Um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und innovative Lösungen zum Wohle unseres Planeten zu entwickeln, muss man bereit sein, fortschrittliche Technologien einzusetzen, und diese beherrschen.“
Genau aus diesem Grund ist Autodesk seit zehn Jahren der wichtigste Industriesponsor von WorldSkills und steht den Teilnehmenden des Wettbewerbs auf kostenloser Basis mit Fachwissen und Technologie zur Seite. Denn wir wissen, dass Unternehmen, die mit dem technologischen Wandel Schritt halten möchten, auf eine Belegschaft mit entsprechenden Kompetenzen angewiesen sind.
Dieser Ansicht ist auch Pierre Loir. Der Leiter der BIM-Abteilung bei Eiffage Construction wurde im Bereich digitale Konstruktion nicht nur zum französischen Meister gekürt, sondern staubte auch im internationalen Wettbewerb die Bronzemedaille ab. Seine Hoffnung: dass WorldSkills der französischen Baubranche eine Bühne bietet, um sich auch über die Landesgrenzen hinaus zu beweisen.
Zu den Projekten, die der 25-jährige Experte im Rahmen des Wettbewerbs bisher umgesetzt hat, gehören die Erstellung eines Teilmodells einer regionalen Bankfiliale in der nationalen Endrunde sowie die Gestaltung zweier Gebäude mit insgesamt 16 Wohnungen in der internationalen Endrunde. Beurteilt wurde er hierbei im Hinblick auf eine Vielzahl von Kategorien: BIM-Konfiguration, Modellierung und Zusammenarbeit, Modellkoordination, Dokumentation und Dateiexport sowie Arbeits- und Mengenplanung. Zur Umsetzung der Projekte griff Loir gemäß Vorgaben auf die Autodesk-Produkte Revit, Navisworks Manage und Construction Cloud zurück.
„WorldSkills ist die perfekte Gelegenheit, um zu lernen, wie man den Teufelskreis zeitraubender, unnötiger Aufgaben vermeidet“, so der frischgebackene Medaillengewinner. „Um in Zukunft erfolgreich zu sein, braucht die Generation von morgen vor allem gesunden Menschenverstand und Unterstützung, und genau dafür ist dieser Wettbewerb da. Die Autodesk-Tools sind wiederum die ideale Lösung für junge Leute, die etwas bewegen und die dringendsten Probleme unserer Zeit angehen möchten. Besonders hilfreich sind sie bei der vorausschauenden Planung mittels BIM, da sie es ermöglichen, auf der Grundlage der vorliegenden Daten kontinuierlich geeignete Maßnahmen zu ergreifen.“
Als nächste Etappe für die Finalisten aus aller Welt steht 2024 Lyon auf dem Plan, bevor es 2026 – vorausgesetzt, diesmal läuft alles nach Plan – nach Shanghai geht. Im Vordergrund steht dabei stets die Vision, der sich WorldSkills als „Drehscheibe der beruflichen Aus- und Weiterbildung“ seit jeher verschrieben hat: der Förderung junger Nachwuchstalente mit vielfältigem Hintergrund und der Vermittlung von Kompetenzen mit Zukunft.
*Teilnehmende Berufsfelder: Fahrrad- und Motorradbau, Nutzfahrzeugmechanik, Stadtplanung und Kanalnetze, digitale Konstruktion, Herstellung von Metallbeschichtungen, Glasherstellung, Bodenverlegung, Steinmetzarbeiten, Kesselbau, Herstellung von Lederwaren, Pflege- und Hilfsdienste, Gartenbau, Verkabelung von Hochgeschwindigkeitsnetzen, Cybersicherheit, Robotikintegration, Mechatronik, Flugzeugwartung, Reinigungsgewerbe, Industrielle Fertigung im Team, Additive Fertigung, Cloud-Computing, Fleischer- und Weingewerbe.