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Erweitert Ihr Unternehmen seine Kompetenzen in der Softwareentwicklung? Das sollte es nämlich.

Aktuell sind Sie vielleicht im Automobilbau, im Ingenieurswesen, in der Architektur- oder in der Fertigungsbranche tätig. Aber sehr bald werden Sie auch im Software-Geschäft sein.

Das bedeutet nicht, dass Sie programmieren oder mobile Anwendungen entwickeln werden. Aber unabhängig davon, ob Sie momentan im Bauwesen oder in der Präzisionsfertigung beschäftigt sind: Zukünftig wird Ihr Unternehmen ein gewisses Kompetenzniveau im Bereich Softwareentwicklung erreichen müssen. Das geht nicht nur Ihnen so. Die Umstände sind für alle gleich, denn es wird ja auch alles digitalisiert.

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Möglicherweise hat Ihr Unternehmen (bis jetzt) rein gar nichts mit digitalen Produkten oder Artikeln für das Internet der Dinge zu tun, aber wenn Sie sich Ihren Wettbewerbsvorteil erhalten wollen, sollten Sie sich über die Interaktion Ihres Unternehmens mit Kunden und Zulieferern, Ihre Produktentwicklung und Ihre Wartungsprozesse Gedanken machen – und über die Unternehmensabläufe, für die eine Digitalisierung sinnvoll wäre.

Erinnern Sie sich noch an Chris Andersons Buch über die Long-Tail-Theorie? Darin beschreibt Anderson, dass Unternehmen historisch betrachtet nicht in der Lage waren, eine Vielzahl von Produktlösungen auf den Markt zu bringen, da mit deren Herstellung, Vertrieb und Vermarktung unerschwinglich hohe Kosten verbunden waren. Seit dem Beginn des Internetzeitalters sanken die Grenzkosten für Vertrieb und Marketing jedoch beträchtlich. Folglich erhielten Unternehmen die Möglichkeit, äußerst individuelle Lösungen und Produkte herzustellen, die den Anforderungen der Käufer gerecht werden.

Machen Sie es also wie Chris Anderson und sinnieren Sie einmal über Filme, die ein ganz spezielles Publikum ansprechen – wie wäre es z. B. mit existentialistischen Avantgarde-Movies über Hühner (vielleicht sogar in Schwarzweiß und auf jeden Fall mit Untertiteln)? Für eine Filmverleihkette wäre es echte Verschwendung, diese DVD in allen Filialen anzubieten. Aber das Internet bietet uns die Chance, weltweit die vier Menschen zu finden, die sich leidenschaftlich für Avantgarde-Hühnerfilme begeistern. Durch die Plattform namens Internet können Sie sich mit diesen hochspezialisierten Personen in ein und derselben Umgebung vernetzen, und schon ist eine starke und vielfältige Gemeinschaft entstanden.

Oder nehmen wir beispielsweise ein Fertigungsunternehmen: Vieles von dem, was das Unternehmen für seinen Erfolg tut, läuft so auch in anderen Fertigungsunternehmen ab – von der Kunden- und Mitarbeiterbetreuung über die Betriebstechnik, den Versand und den Wareneingang bis hin zur Fabrikfertigung. Sehr wahrscheinlich nutzt der Hersteller eine generische und sofort einsatzfähige Automatisierungslösung (wie CRM, ERP etc.), um diese Bereiche abzudecken und etwa 70 Prozent der gängigen Produktionserfordernisse zu erfüllen.

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Dann bleiben diesem Fertigungsunternehmen aber immer noch 30 Prozent seiner Unternehmenstätigkeit, die einzigartig und nicht mit der ihrer Wettbewerber vergleichbar sind. Stellen wir uns vor, dieses Unternehmen wäre ein Schuhhersteller. Dieser Schuhhersteller muss seinen Käufern kundenspezifische Optionen bieten können – z. B. durch eine Kiosk-Anwendung zum Scannen von Kundenfüßen, die neben einer Materialauswahl auch hochwertige Visualisierungen präsentiert und in Echtzeit Einschätzungen zu Kosten und Verfügbarkeit abgibt. Ähnlich wie beim Avantgarde-Hühnerkonzept wird der Hersteller nicht aus unzähligen Softwarefirmen wählen können, die Apps zur Schuhkonfiguration anbieten. Er wird selbst eine eigene Lösung entwickeln und umsetzen müssen, die seine individuellen Anforderungen erfüllt.

Und genau hier kommt die Kompetenz zur Softwareentwicklung ins Spiel: Unternehmen, die auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben möchten, benötigen individuelle digitale Lösungen, die ihren einzigartigen Anforderungen an die allgemeine sowie die kundenspezifische Fertigung und die eigene Lieferkette erfüllen. Dabei ist es egal, ob es konkret um eine Benutzer-oberfläche zur Steuerung von Öltankern oder ein Kostenkalkulationssystem geht. Und es bedeutet nicht, dass Sie eine Horde Softwareentwickler anheuern müssen, damit die Ihnen eine Software maßschneidern.

Unternehmen wie Amazon, Salesforce und weitere Anbieter stellen heute bereits Lösungen für digitale Plattformen zu Verfügung, auf die Sie sich bei Ihren Geschäften stützen können: Eine günstige Ausgangsbasis, mit der die Mehrkosten für die Erstellung Ihrer individuellen Lösung gering gehalten werden. Diese cloud-basierten Plattformen funktionieren, weil sie benutzerfreundlich und relativ flexibel anpassbar sind, sodass sich jedes Unternehmen seine eigene Variante zusammenstellen kann. Viele Unternehmen nutzen z. B. Amazon Web Services für die Softwareprogrammierung von SaaS und mobilen Apps. Die Plattform ist zweifellos leistungsstark, nur von der realen Welt hat sie keine Ahnung.

Branchen, die sich der Entwicklung von Produkten der Zukunft widmen (Architektur, Bauwesen, Infrastruktur, Fertigung, Automobilbau usw.), benötigen eine Plattform mit speziellen Funktionen zum Beschreiben, Validieren und Herstellen physischer Dinge.

Ähnlich wie unserem fiktiven Schuhfabrikanten ging es kürzlich einem renommierten Automobilkonzern, der eine individuelle Anwendung für seinen Kurbelwellenlieferanten benötigte. Auch wenn die App nur für einen einzigen Zulieferer bestimmt ist, ist sie doch ein wichtiges Tool, um den Prozess zu digitalisieren und das Design der Kurbelwellen vor der Anlieferung zu überprüfen. Bei der Erstellung dieser Lösung setzte der Autohersteller die Autodesk-Plattform Forge ein.

software competency crankshaft illustration

Oder ein Statikbüro benötigt eine Lösung für multiphysische Analysen von Eigenschaften wie Akustik, Schall, Vibration und Belastung. Die Firma muss also eine eigene Engineering-Software mit den proprietären Algorithmen programmieren, die sie im Laufe der Jahre zur Validierung ihrer Konstruktionen entwickelt hat. Mittels einer Plattform, die sich der Zukunft der Fertigung widmet, könnte die Firma diesen einzigartigen Bereich ihrer Geschäftstätigkeit digital transformieren.

Die gute Nachricht lautet, dass eine einzige Plattform nicht alles für alle Unternehmen bieten muss – die verschiedenen Plattformen sind auf Kooperation ausgelegt. Wenn Sie also z. B. das Sonos Home-Audiosystem besitzen, können Sie ihm sagen: „Sonos, ich habe ein Spotify-Konto und ein Pandora-Konto.“ Sonos muss nicht all Ihre Titel speichern, um sie abspielen zu können. Stattdessen nutzt das System Webdienste und verbindet sich darüber mit Ihren verschiedenen Konten. Und Forge kann sich beispielsweise für die Fertigung und Verarbeitung mit Proto Labs vernetzen, und für die Datenarchivierung in der Cloud mit Amazon. Genau wie Menschen heute im Netz zusammenarbeiten können, sind auch Plattformen zur Vernetzung und Kooperation in der Lage – was früher unmöglich war.

Bei der Entwicklung Ihrer Softwarekompetenz für die Umsetzung der einzigartigen 30 Prozent Ihrer Geschäftstätigkeit geht es also tatsächlich um die Sicherung der digitalen Zukunft Ihres Unternehmens. Sie wissen, dass sich das gesamte Wirtschaftsumfeld komplett verändern wird – die Fertigung, der Einkauf und der Vertrieb in allen Branchen. Wenn Sie wettbewerbsfähig bleiben wollen, tun Sie gut daran, sich anzupassen und Ihre Digitalisierungskapazitäten zu ermitteln – bevor Ihnen Ihr größter Konkurrent zuvorkommt.