5 Kernbotschaften von der Autodesk University 2022
- 10.000 Besuchende waren dieses Jahr bei der Autodesk University 2022 dabei
- Keynotes, Sessions und Theater Talks drehten sich um das Thema „Digitale Transformation“
- Experten diskutierten über das Potenzial von cloudbasiertem Arbeiten, warum in diversen Teams bessere Produkte möglich sind und warum das Metaverse die Zukunft verspricht
Nach fast drei Jahren pandemiebedingter Pause fand sie wieder statt: die Autodesk University (AU). Autodesk lud Branchenexperten, Wirtschaftsweise und Kunden in die US-amerikanische Musikstadt New Orleans ein. Auf der AU 2022 trafen sich Fachleute aus den Bereichen Architektur, Ingenieurwesen, Bau, Design, Fertigung sowie Medien und Unterhaltung zum Austausch. In diesem Jahr drehte es sich alles um das Potenzial von cloudbasierten Plattformen. Aber nicht ausschließlich. Lesen Sie mehr über die fünf Kernbotschaften von der Autodesk University 2022.
1. Cloudbasiertes Arbeiten macht Prozesse effizienter
Filmabspanne und Bautafeln zeigen, wie viele Personen bei einem einzigen Projekt zusammenarbeiten. Um Arbeitsprozesse in einer sich immer schneller drehenden Welt zu verschlanken, hilft cloudbasiertes Arbeiten, wo nicht nur Prozesse, sondern auch Daten und Teams in Echtzeit verbunden werden.
Aber welche Vorteile verspricht eine Cloud im Detail? Mit einer Cloud ist beispielsweise Datenmanagement einfacher. Durch die sogenannte „Single source of truth“ gehen weniger Daten verloren. Außerdem werden Silos zwischen verschiedenen Teams aufgebrochen und mehr Projekte innerhalb kürzester Zeit ermöglicht. Die Vernetzung erzielt zudem nachhaltigeres Arbeiten, was nicht nur den Geldbeutel eines Unternehmens schont, sondern auch den Planeten.
Aus dem Grund verkündete der CEO von Autodesk Andrew Anagnost auf der AU 2022 die sogenannte Autodesk Platform: Mit den Industrie-Clouds Autodesk Forma für die Architektur- und Baubranche, Autodesk Fusion für die Fertigung und Autodesk Flow für die Filmindustrie werden Cloudangebote geschaffen, welche für alle Softwarelösungen kompatibel sind. „Wenn Unternehmen ihre Arbeitsabläufe auf der Cloud fahren und damit datengesteuerter werden, werden sie effizienter, nachhaltiger und innovativer“, so Anagnost. Damit reagiert Autodesk auf einen Industrietrend: Bis 2025 sollen 95 % aller Projekte auf Plattformen laufen.
2. Diverse Teams erzielen bessere Ergebnisse
Frauen sind im Bau immer noch unterpräsentiert. Gerade einmal zehn Prozent arbeiten im Baugewerbe. Dabei bietet die Branche enorm viel Potenzial.
Durch die Förderung von Frauen können dem Fachkräftemangel in der Branche entgegengewirkt und Diversifizierungsziele in Unternehmen erreicht werden.
Noch viel wichtiger: „Durch diverse Teams sind bessere Produkte möglich“, so Pamela Hays, Senior Director für Workstation Segment bei Intel. Innovation, Kreativität und Effektivität nehmen zu. Grund genug also, den Gender-Gap endlich zu schließen.
3. Resilienz stärkt das Business
Resilienz stärkt. Das weiß niemand besser als Meagan Williams, die Stormwater Managerin von New Orleans. Ihre Stelle wurde nach der Hurrikankatastrophe von 2005 in der Stadt geschaffen. Mittlerweile verwaltet sie „200.000 Badewannen voll mit Wasser in der Stadt“, wie sie dem Publikum auf der Keynote am ersten Tag verriet.
Williams sprach über die Notwendigkeit komplexer Lösungen angesichts des Fachkräftemangels, der Unterbrechung der Lieferketten und extremer Wetterereignisse. Resilienz sei dabei die wichtigste Tugend in solch einer Welt, in der unvorhergesehene Ereignisse immer öfters passieren. Die Pandemie zeigte jüngst der ganzen Welt, wie wichtig es ist, in solch einer Situation resilient zu sein, um gestärkt aus diesen Momenten hervorzugehen.
4. Automatisierung schafft mehr Kreativität
Viele Menschen haben Angst, dass Automatisierung ihnen die Arbeit wegnimmt. Aber das Gegenteil ist der Fall: Durch Robotik oder Künstliche Intelligenz (KI) werden sogar mehr Arbeitsplätze geschaffen. Denn es braucht immer noch den Menschen, um Roboter zu entwerfen, Maschinen zu bedienen und Software zu programmieren. Und das beste: KI kann vor allem repetitive Aufgaben übernehmen und schafft so mehr Freiraum für kreative Projekte.
Arbeitnehmende müssen aber möglichst früh auf die Automatisierung vorbereitet werden und Umschulungen wahrnehmen. Hier ist der Arbeitgeber in der Pflicht, durch bewusstes Change Management seine Mitarbeitenden so mitzunehmen, dass sie z. B. mit Weiterbildungen auf Veränderungen gut vorbereitet sind. Experten plädieren sogar dafür, damit gleich in der Schule anzufangen, indem hier spielerisch das Programmieren von Videospielen beigebracht wird.
5. Metaverse ist die Zukunft
Das Metaverse ist ein digitaler Raum, der durch die Konvergenz virtueller, erweiterter und physischer Realität entsteht. Er ist geräteunabhängig und gehört nicht einem einzigen Anbieter.
Das Metaverse braucht mehrere Technologien und Trends, um zu funktionieren. Zu den technischen Innovationen, die dazu beitragen, gehören u. a. CAD-Software, Augmented Reality (AR), Head-Mounted Displays (HMDs), eine AR-Cloud, das Internet der Dinge (IoT), 5G und Künstliche Intelligenz (KI). „[Das Metaverse] wird 3D-Künstlern, Designern, Entwicklern und anderen die Möglichkeit geben, bei der Erstellung virtueller Welten über verschiedene Workflows und Anwendungen hinweg zusammenzuarbeiten”, so Rev Lebaredian, Vice President von Omniverse and Simulation Technology bei Nvidia.
Der Zugang zu leistungsstarker Computerverarbeitung, 3D-Modellen, Sensoren und immersiven Technologien ermöglicht Innovatoren in der Fertigungsbranche die Erstellung realitätsnaher Darstellungen von realen Objekten bzw. Umgebungen.
Bereits heute gibt es Beispiele von den Anfängen eines Metaverses, wie die AR-Weltausstellung von Notre-Dame derzeit zeigt oder dieses skandinavische Tunnelmodell.
Gartner geht davon aus, dass bis 2026 25 % der Menschen mindestens eine Stunde pro Tag im Metaverse verbringen werden, um dort zu arbeiten, einzukaufen, sich zu bilden, sich in sozialen Medien aufhalten oder einfach nach Unterhaltung suchen. Das Metaverse ist also keine Zukunftsspielerei mehr, sondern bald die Realität. Im wahrsten Sinne des Wortes.